ÖKB-Landesfinanzreferent Franz Hopfgartner als Gratulant
Franz Lambauer zum Siebziger

Im ÖKB vereint: Franz Lambauer, Franz Hopfgartner (v.l.)
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  • hochgeladen von Gerhard Langmann

PREDING. - Klein ist im Leben von Franz Lambauer einzig die Wohnadresse Kleinpreding. Allen anderen Bereichen seines Umfeldes näherte er sich mit einer bewunderswerten Größe, Weitsicht und Nachhaltigkeit an. Er verkörpert damit den Prototypen eines mitfühlenden Menschen, der die Sorgen Anderer zu seinen eigenen macht. Obwohl er in vielen Bereichen über den Tellerrand hinausschaute, widmete er sein Wirken primär den Menschen, den Vereinen und der Gemeinde in Preding. Stets war er – wenn man den verstorbenen Landtagspräsidenten Reinhold Purr zitieren darf – „ein Mann, der es versteht und bereit ist, anzupacken.“
Bei Franz Lambauer stellt sich nicht die Frage, in welcher Einrichtung er sich engagierte, sondern eher, wo er seine Tatkraft nicht einbrachte. So ist es leicht erklärlich, dass sich zu den „Siebziger“-Glückwünschen die Gratulanten die Türklinke in die Hand gaben. „Ihr föhlt’s mir schon alle“, hatte sich der Jubilar, der stets ein Inbegriff der Geselligkeit war, von Beginn an penibel an die Corona-Bestimmungen gehalten. Auch die persönlichen Besuche am Ehrentag liefen zumeist im Freien und unter strenger Abstandshaltung ab. „Bleibt’s alle g’sund!“, hatte er für jeden Gast beim Abschied ein fürsorgliches Wort übrig.

Große Gratulantenschar

Das im Hof aufgespannte Transparent zeigte allen Gratulanten von weitem den Weg. „Ich habe ein Tischerl im Freien aufgestellt“, bestätigte sich schon beim Eingang der Gedanke von der Vielzahl an Gratulanten. Franz Hopfgartner, Landesfinanzreferent des Kameradschaftsbundes Steiermark, Vizeobmann des ÖKB-Bezirksverbandes Deutschlandsberg, Vizebürgermeister und AfS-Listenführer in Stainz, machte dem Jubilar am vergangenen Samstag seine Aufwartung. Er hatte sich an der eingangs angesprochenen Größe orientiert und eine umfangreiche Geschichtsdokumentation über den Bezirk Deutschlandsberg, ein Riesenbillett und eine Magnum-Flasche burgenländischen Rotweins mitgebracht. „Es ist mir eine große Freude, dir zu gratulieren“, sprach Hopfgartner die außergewöhnlichen Leistungen des Neo-Siebzigers an, die ihn zu einer Predinger Institution gemacht und über die Landes- und Bundesgrenzen Anerkennung eingebracht haben. Ganz besonders strich er das Engagement im Bereich der Kameradschaftsverbände heraus. „Deine Verdienste zum Wohl der Allgemeinheit sind einzigartig“, wünschte er dem Jubilar alles Gute und viel Gesundheit für die Zukunft.
„Aus der Tätigkeit in den Vereinen habe ich viel Kraft gezogen“, wagte Franz Lambauer einen Erklärungsversuch für sein öffentliches Engagement. Der Mittelpunkt sei aber stets die Familie gewesen, betonte er. Gemeinsam mit Ehefrau Margarethe, die er 1973 ehelichte, zog er die Kinder Alexandra, Elisabeth, Anton, Michael und Franz (Sohn Anton verunglückte tödlich) groß. Zur Großfamilie zählen auch die Enkelkinder Noah, Elena, Lorenz, Melina und Sophie. Beruflich war er zunächst in der elterlichen Landwirtschaft tätig, er besuchte auch die Landwirtschaftliche Fachschule Grottenhof-Hardt. In der Folge wechselte er in die Baubranche und war beim Bau des Münchner Olympiastadions dabei. Nach sechs Jahren bei der Firma Mannesmann fand er seine Beschäftigung bei der Erdöllagerges.m.b.H., wo er 2011 in den Ruhestand trat.

Engagement für die Allgemeinheit

Als erste Annäherung an das Vereinsleben ist wohl die Mitgliedschaft bei der Landjugend Wettmannstätten zu sehen. So richtig lebte er sein öffentliches Engagement bei der Feuerwehr aus. Zuerst in Wettmannstätten, später in Wieselsdorf und schließlich in Preding trug er die Feuerwehrmontur. Mit großem Erfolg entwickelte er die Predinger Wehr weiter. Rüsthaus, Anschaffung von Fahrzeugen und Ausbau der Funk- und Rufempfängeranlage sollen als Marksteine genannt werden. 15 Jahre führte er als HBI erfolgreich die Blaulichtorganisation, deren 130-Jahre-Bestandsfest er 2002 organisierte. Auf einer gesunden finanziellen Basis konnte er die Wehr an seinen Nachfolger übergeben.
Einen breiten Raum seines Lebens widmete Franz Lambauer den Kameradschaftsverbänden. 1971 trat er dem ÖKB Preding bei, dem er seit 1983 als Obmannstellvertreter dient. Gleichzeitig füllte er ab 1980 im Bezirksverband die Position eines Bezirksbeirats und Bezirksobmannstellvertreters aus. Eine große Verbundenheit brachte der Jubilar der Kameradschaft Feldmarschall Radetzky entgegen. Als Mitbegründer und Landesleiterstellvertreter für die Steiermark war er im Organisationsteam zur Investiturfeier des Radetzky-Ordens, er wurde zum Präfekten und Ritter für das Bundesland Steiermark ernannt. Ehrensache war ihm auch die Mitgliedschaft im Traditionszug k.u.k. Feldjägerbataillon Nr. 9, dessen Zweiter Kommandant er bis heute ist. Seit nunmehr 46 Jahren Pflicht ist ihm die Sammlertätigkeit beim Österreichischen Schwarzen Kreuz. Einen internationalen Anstrich bekam sein Wirken beim Humanitären Militärorden Ritter von Delo Österreich, bei dem er zum Commendatore und in der Folge zum Grande Officiale di Delo graduiert wurde. Vom Novizen bis zum Offizier arbeitete sich Franz Lambauer im Souveränen Ritterorden vom Tempel zu Jerusalem nach oben, 2012 bekam er den Ordensring samt Insignien überreicht.

Sein Wirken in Preding

Nunmehr 48 Jahre – davon 15 Jahre als Obmann der Ortsstelle Preding – gehört Franz Lambauer dem Steirischen Jagdschutzverein an. Eine weitere Ortsstellenleiterstelle hatte er beim Österreichischen Roten Kreuz inne, dessen unverbrüchliches Mitglied er bis heute ist. Nicht fehlen darf seine Nähe zur Pfarre Preding, bei der er als Pfarrgemeinderat 25 Jahre für den Friedhof und 22 Jahre für das Pfarrfest verantwortlich zeichnete. Schließlich – als ein Wahrzeichen von Preding – war er 43 Jahre Mitorganisator des Kürbisfestes, 2015/16 war er sogar amtierender Kürbisbürgermeister.
Den Abschluss des Ämterreigens soll die Marktgemeinde Preding bilden, in der Franz Lambauer ab 1982 im Gemeinderat und von 2002 bis 2005 als Vizebürgermeister tätig war. Ebenfalls dem Ort zugutekam seine Funktion zunächst im Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein und später im Tourismusverband, beide mit der Werbung für Preding im Fokus. Viele seiner Tätigkeiten erledigte er im Rahmen seiner Position als ÖVP-Politiker.
Ob der Siebziger als Prototyp für das Ehrenamt eine aussterbende Spezies ist? „Ich habe alles gern gemacht“, kann er an die jüngere Generation nur appellieren, sich in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Auch wenn – wie Franz Lambauer zugibt – das Engagement oft und oft die eigene Geldbörse belastete. Die Mithilfe bei der Rumänien-Aktion, die Hilfstransporte nach Starše in Slowenien und die humanitäre Hilfe für die östlichen Nachbarstaaten Österreichs seien als Beispiele angeführt.

Seine Auszeichnungen

Gott sei Dank gab es für Franz Lambauer ein Danke in Form von Auszeichnungen. Weit über hundert kamen im Laufe seines Lebens zusammen, die hier natürlich nicht aufgelistet werden können. Auf die bedeutsamsten Ehrungen sollte aber keinesfalls verzichtet werden: Goldene Medaille der Republik Österreich am roten Bande, Bundesehrenzeichen in Gold des Bundeskanzleramtes, Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich, Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark, Ehrenring der Marktgemeinde Preding, Ehrenring der FF Preding, Ernennung zum Ehrenhauptbrandinspektor sowie etliche hohe Ehrenzeichen der Kameradschaftsverbände.
Die Erkenntnis zum Abschluss: Franz Lambauer hat sich vorbehaltslos, gefühlvoll und nachhaltig für viele Menschen, Familien und Organisationen eingesetzt. Jede einzelne übermittelte Gratulation zum Siebziger hat er sich redlich verdient.

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