Theaterdonner im Kürbis
Kulturinitiative inszeniert Felix Mitterers "Krach im Hause Gott"

Am Anfang war das Wort. | Foto: Josef Fürbass
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Das jüngste Gericht wartet! Kaffee und Wasser stehen bereit, die himmlische Sitzung mit höllischer Beteiligung kann beginnen. Ist die Menschheit noch zu retten? Für die erste Theaterproduktion im neuen Kürbis-Jahr hat Stefan Eisner, der auch Regie führt, das Stück "Krach im Hause Gott" von Felix Mitterer ausgewählt. Eine biblische Geschichte etwas anders interpretiert. Die Premiere ist am 4. April um 19.30 Uhr im Theater im Kürbis in Wies.

WIES. Gott ist zutiefst enttäuscht von der Menschheit. Am liebsten möchte er sie aus der Welt schaffen. Weil er diese Entscheidung aber nicht allein treffen will, beruft er eine Sitzung mit Jesus, dem Heiligen Geist und Satan ein. Die Podiumsgäste betreten der Reihe nach die Bühne. Alle – bis auf Gott – mit Auftrittsmusik. News aus dem Vatikan sind als Fließtext "laufend" präsent.

Gibt es eine Rettung für die Menschheit?

Die Menschheit hat sich prächtig entwickelt, aber leider in die falsche Richtung. Zumindest in diesem Punkt sind sich Gott, der Heilige Geist und Satan einig. Es ist vieles schief und aus dem Ruder gelaufen auf Erden. Kriege, Umweltzerstörung, Egoismus sind als Dauerthemen an der Tagesordnung. Damit steht das Unausweichliche, die Apokalypse, wohl bevor. Verschiedene Fragen tun sich auf: Kann und will Jesus die Menschheit nochmals retten? War der Heilige Geist schon immer ein Mann? Wird Maria das himmlische Patriarchat aufmischen?

"Die Zugänge ändern sich, je mehr man sich mit dem Stück beschäftigt. Das hat auch im Team selbst zu Diskussionen geführt."
Regisseur Stefan Eisner

Die Tagung von Gott, Jesus, dem heiligen Geist und Satan verläuft sich immer wieder in hitzige Diskussionen. | Foto: Josef Fürbass
  • Die Tagung von Gott, Jesus, dem heiligen Geist und Satan verläuft sich immer wieder in hitzige Diskussionen.
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Die Besprechung verläuft nicht sehr friedlich, die Ursachenforschung mutiert zur Wortklauberei. Jeder ist von sich eingenommen, da fliegen ganz schön die Hackeln. Maria unterbricht immer wieder die Sitzung. Mal als Putzfrau, als Sandlerin oder als Bewerberin für den Job als Vorzimmerdame. Erst gegen Schluss zeigt sie sich als Muttergottes und erzählt ihre Lebensgeschichte. Jesus begibt sich immer wieder unter die Menschen sprich Zuschauer. Aber auch Satan sucht die Nähe zum Volk.
In den einzelnen Rollen sind Gerhard Kern (Gott), Marianne Maget-Kröll (Maria), Wolfgang Kröll (Satan), Matthias Schiefer (Jesus) und Gudrun Tockner (Heiliger Geist) zu sehen. Licht, Visuals und Technik werden von Nina Ortner professionell bedient.

Auf der Bühne wird sogar Wasser in Wein verwandelt...

Manches aus der Bibel wird in der himmlischen Komödie modifiziert dargestellt. Gespielt wird ohne erhobenen Zeigefinger. Das Stück soll unterhalten, kann jedoch durchaus auch zum Nachdenken anregen. Die Botschaft des Regisseurs an das Publikum: "Man soll nicht alles ganz ernst nehmen, aber man kann trotzdem etwas für sich mitnehmen." Obwohl Felix Mitterer das Stück 1994, also bereits vor 30 Jahren, geschrieben hat, sind die darin vorkommenden Themen topaktuell. Es geht um Besserwisser, Egoismus, Macht, Unterwürfigkeit und Versuchungen. Einzig das Ende ist versöhnlich. Man kommt zum Schluss, die Sitzung zu vertagen. Die Welt geht nicht unter.

Spieltermine im Theater im Kürbis

Weitere Aufführungen: 11., 13., 17., 18. und 20. April mit Beginn um 19.30 Uhr sowie am 7. und 14. April mit Anfangszeit um 17 Uhr.
Karten: 0664/1615554, kuerbis@kuerbis.at, www.kuerbis.at

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