Vortrag von Sozialarbeiter Robert Gamel
Aktuelles zum Thema Suchtprävention

Robert Gamel: "Es gibt deutlich mehr Alkohol- als Drogentote."
  • Robert Gamel: "Es gibt deutlich mehr Alkohol- als Drogentote."
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

STAINZ. - Ein großes Thema, das sich deutlich mehr Besucher verdient hätte: Am vergangenen Montag nahm sich Robert Gamel, Sozialarbeiter der Drogenberatungsstelle des Landes Steiermark, im Dachbodentheater des Themas Suchtprävention an.
„Es gelten drei Grundsätze“, nannte Gamel Anonymität, Kostenfreiheit und Freiwilligkeit als die wichtigsten Pfeiler seiner Beratungstätigkeit. „Das betrifft“, wurde er zum Thema Anonymität konkreter, „auch illegale Handlungen.“ Warum gratis? Um die finanzielle Hemmschwelle möglichst gering zu halten. „An die 1.000 Betroffene kommen zu uns“, nannte er die Jahreszahlen in der Steiermark. Die entscheidende Voraussetzung: Der Betroffene muss eine Beratung wirklich wollen.
Wie kann der Weg in die Sucht aus ausschauen? „Am Anfang steht der Genuss“, entwickelte Robert Gamel den Weg, dass aus genussvollem, von Qualität getragenem Essen, Trinken, Einkaufen usw. ein missbräuchlicher Konsum mit negativen Konsequenzen wird. „Dieses Stadium soll nicht funktionell werden“, nannte er die unauffällig wirkende Gewohnheit als die Vorstufe zur Sucht. „Sie ist das Gegenteil von Genuss“, mahnte er, dass dabei die Menge nicht entscheidend ist.
„Die Meisten denken nicht an das Risiko“, ließ sich der Sozialarbeiter vom Publikum Arten der Sucht aufzählen: Alkohol-, Zigaretten-, Spiel-, Einkaufs-, Koffein-, Sex-, Internet-, Drogen-, Medikamentensucht. „Sie können substanz- und verhaltensgebunden sein“, nannte er körperliche oder psychische Abhängigkeit als die Folge.
Wie sich davor schützen? „Es zählt die persönliche Verantwortung“, siedelte er die Vorbildwirkung der Erwachsenen ganz oben an. Ebenfalls wichtig: „Man muss lernen, nein zu sagen.“ Das Lebenskompetenzmodell einer selbstbewussten, initiativen Lebensführung nannte er als idealen Wegweiser.

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