Alles im Fluss: Wenn aus Wasser Strom wird

Auch so kann es gehen: Kleinwasserkraftwerk mit Fischaufstiegshilfe. | Foto: KWÖ
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Auch wenn gerade im Bezirk Deutschlandsberg angesichts des geplanten und heftig umstrittenen Wasserkraftwerkes an der Schwarzen Sulm solche Projekte nicht gerade attraktiv sind, es kann auch anders gehen:
Während nämlich über die großen Wasserkraftwerke viel, oft und laut diskutiert wird, arbeiten die Kleinwasserkraftwerke quasi heimlich still und leise – mit einem jedoch nicht unerwähnenswerten Output: Steiermarkweit gibt es 630 anerkannte Kleinwasserkraftwerke, die mit ca. 1,7 Mrd. kWh Strom einen wertvollen Beitrag zur Ökostromerzeugung leisten. Knapp 500.000 steirische Haushalte decken ihren Strombedarf mit Strom aus Kleinwasserkraft.

Wirtschaftsmotor Wasserkraft

Die Kleinwasserkraftwerke sind gleich in mehrfacher Hinsicht bedeutende "Turbinen" für die regionale Wirtschaft: So agieren sie nicht nur als Stromversorger, sondern schaffen auch Arbeitsplätze und Anziehungspunkte im Tourismus. Einige der Kraftwerke sind nämlich gleichzeitig Schaukraftwerke, die veranschaulichen sollen, wie eine moderne und ökologisch verträgliche Nutzung der Ressource Wasser aussieht und funktioniert.
Wie schnell sich die Kraft des Wassers von einer wertvollen Ressource zur akuten Gefahr wandeln kann, hat man anhand der verheerenden Hochwasser in den vergangenen Wochen gesehen. "Auch an die 40 Kleinwasserkraftanlagen waren von den starken Unwettern betroffen. Wir rechnen mit einem Schaden von fünf bis sechs Millionen Euro", berichtet Bernd Lippacher, Landessprecher der Kleinwasserkraft Steiermark.

Ausbaupotenzial gegeben
Um den Ausbau der Kleinwasserkraft weiter zu forcieren beziehungsweise diese Energiequelle nicht versiegen zu lassen, bietet das Land Steiermark übrigens Beratungs- und Fördermöglichkeiten für Revitalisierungsmaßnahmen.
Ausbaupotential gäbe es jedenfalls genug, wie aus einer Studie der Energie Steiermark aus dem Jahr 2012 hervorgeht. Demnach verfügt die Steiermark über ein ökologisch und wirtschaftlich ausbaufähiges Restpotenzial von ca. 1,3 TWh/a (Tera Wattstunde pro Jahr). Davon entfallen auf die Kleinwasserkraft, die mit einer Leistung von weniger als 10 MW arbeitet, noch rund 500 GWh. "Wenn also der Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien gelingen soll, muss auch dem umweltverträglichen Ausbau der Wasserkraft ein höherer Stellenwert eingeräumt werden", fordert Lippacher.

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