Aus dem Leben zweier Schneckenjägerinnen

Der Glücksbringer von Franzi und Rosa, wie Konstanze Breitebner und Mercedes Echerer in der Vorstellung hießen? Ein Paar hochhakige, rote Stöckelschuhe. Die halfen über die Nervosität der Anfangsjahre im altehrwürdigen Theater hinweg: beim Text lernen, beim Vorsprechen, in der Garderobe. Selbst bei der „Vorstellung“ im Schnürboden, die leider nur für die unattraktiven alten Herren erfolgte.
Schön langsam ging es auch mit der Karriere nach oben. Wenngleich der erste Auftritt bei Dreharbeiten nur als Schnittübung für den Regisseur diente. Was fehlte? Eine Agentin, die um Interesse bei den Produzenten buhlte. Der Sprung ins Rampenlicht gelang, wenn auch nur über so genannte Tuttelpartien. Mit dem ersten Ruhm verbunden waren die verpflichtenden Premierenfeiern. „Nix is giftiga als die Anteilnahme eina Kollegin“, stellten Franzi und Rosa fest, als sie sich im Smalltalk durch die Reihen von Möchtegerns kämpfte. Eine Regel erfassten sie sofort: Never inteam im Team! Oder nur mit dem Kameramann, wenn die Kamera dazwischen ist.
Allerdings: Im Wohnwagen war keine Kamera dazwischen. Der Ausrutscher löste eine tiefe Krise zwischen den beiden Doch-Freundinnen aus. Zu Recht monierte Rosa, dass sie das „Der woa eh nix“ doch lieber selber herausgefunden hätte. Die Folge? Beide Schauspielerinnen versuchten auf eigenen Wegen den Weg zum Erfolg. Die eine im Fernsehen, die andere (Mercedes Echerer war tatsächlich für die Grünen fünf Jahre im EU-Parlament) in der Politik. Dennoch: Als sie sich am Flughafen zufällig wiedertrafen, war die beiderseitige Freude groß. „Es hat mir einen Ratsch durch das Herz versetzt“, begannen sie zögerlich mit der Reanimation ihrer Freundschaft.