Bahnhof Alling-Tobisegg
Bestandszusage zum Sechzig-Jahr-Jubiläum

Alling-Tobisegg weiterhin im Fahrplan | Foto: Gerhard Langmann
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Rund 150 Unterschriften führten zu einem Umdenken von Land, GKB und ÖBB: Die zur Schließung vorgesehene Haltestelle Alling-Tobisegg bleibt nun der Region erhalten. LH-Stv. Anton Lang sagte eine finanzielle Hilfe bei den Adaptierungsarbeiten zu.

STINZ. Bemühungen und Vorarbeiten zur Errichtung einer Haltestelle im Bereich Alling, Tobisegg, Tobisberg und Wetzelsdorf gab es bereits ab dem Beginn der 1960-er-Jahre. Vorerst konnten sich die Anwohner nicht auf eine gemeinsame Location einigen. Die Bewohner von Wetzelsdorfberg, Tobisegg plädierten für eine Station nahe der Bürglermühle, die Ortsteile Alling, Tobisberg und Wetzelsdorf wollten den Stopp deutlich näher Richtung Preding. Die Graz Köflacher Bahn fand eine pragmatische Lösung: Sie platzierte die Haltestelle ziemlich genau in der Mitte auf Höhe des seinerzeitigen Bahnüberganges Alling. Die Eröffnungsfeier fand am 1. Juni 1964 statt.

So richtig glücklich wurde mit dieser Lösung aber niemand, war für das Erreichen der Station mitten in der Landschaft doch ein langer Fußweg erforderlich. Richtig frequentiert war die Station auch nicht, ihrer abgelegenen Lage entsprechend musste sie bald mit der Bezeichnung „Schwammerl- und Dschungelbahnhof“ (Grazer kamen zum Schwammerlsuchen aufs Land) leben.

Neuer Standort 1986

Eine Änderung zeichnete sich Mitte der 1980-er-Jahre ab, der Standort vulgo Greitschneider wurde immer konkreter als Lösung genannt. Am 1. Februar 1986 war es schließlich so weit, die Haltestelle am aktuellen Standort wurde im Beisein von Bürgermeister Johann Tomberger eröffnet. “Es herrschte starker Schneefall“, erinnert sich Franz Kölbl, dass die Musikgruppe im Schneetreiben spielen musste. Die neue Location wurde von der Bevölkerung gut angenommen. Und auch die Gemeindepolitik stand hinter dem Vorhaben, bei der Installierung der Ampelanlage im Jahr 1995 und bei der Errichtung des Wartehäuschens, der Rampe und des überdachten Radabstellplatzes stand die Gemeinde Stainztal dem Vorhaben kräftig zur Seite.

Erfolgreicher Protest

Alarmstimmung dann im Herbst 2023: Im Zuge des Auslaufens der GKB-Konzession und einer damit angedachten Änderung des Fahrplans ab 2025 sollte es zu einer Schließung der Haltestelle Alling-Tobisegg kommen. Zunächst wurden von diesem Vorhaben einzig die beiden Gemeinden Preding und Stainz unterrichtet. Schließlich gelangten Informationen doch an die betroffene Bevölkerung, die umgehend mit einer Unterschriftenaktion gegen den Plan vorging. Auf Predinger Seite machte sich Gemeinderat Erwin Winkler, ein ehemaliger GKB-Mitarbeiter, auf den Weg, den nach der Gemeindezusammenlegung zu Stainz zählenden Bereich deckte Franz Kölbl, Besitzer vulgo Greitschneider, ab. Zustande brachten die beiden etwa 150 Unterschriften, die sie den beiden Gemeinden, aber auch den GKB-Verantwortlichen zukommen ließen. Damit wurden die Gemeinden Preding und Stainz in Zugzwang gebracht, sie richteten sich schließlich in einstimmigen Petitionen im Gemeinderat gegen das Schließen der Haltestelle.

Auf Bezirksebene unterstützte die FPÖ den Protest. Das Happyend gab es vor wenigen Tagen: In einem gemeinsamen Gespräch von Land, GKB (Geschäftsführung Barbara Kleinert, Gerald Klug) und ÖBB wurde der Fortbestand der Haltestelle fixiert. Mehr noch: „Das Land wird sich bei Adaptierungsarbeiten beteiligen“, sicherte Vizelandeshauptmann Anton Lang eine finanzielle Unterstützung zu. Für die Bevölkerung, die im Zehnjahresintervall ein „Bahnfest“ feiert, ein erfreuliches Präsent zum Sechzig-Jahr-Jubiläum.

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