Bezirksjägertag in Deutschlandsberg rollt an

Bezirksjägermeister Hannes Krinner setzt auf Information zu den Aufgaben der Jägerschaft. | Foto: KK
  • Bezirksjägermeister Hannes Krinner setzt auf Information zu den Aufgaben der Jägerschaft.
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RASSACH. Am 10. März findet der Bezirksjägertag in der Festhalle Rassach statt. Die WOCHE Deutschlandberg hat bereits vorab mit Bezirksjägermeister Hannes Krinner über die brisanten Themen im Jagdbezirk Deutschlandsberg gesprochen.

Herr Bezirksjägermeister, Sie sind vor einem Jahr erneut zum Bezirksjägermeister gewählt worden, und das zum dritten Mal in Folge.
Wie hat sich der Jagdbezirk Deutschlandsberg in dieser Zeit aus Ihrer Sicht entwickelt?

Der Jagdbezirk hat sich im Laufe der Jahre an die steigenden Anforderungen durch gute Zusammenarbeit mit den Grundbesitzern als unserem wichtigsten Lebensraumpartner angepasst. Die geänderten Formen der landwirtschaftlichen Nutzung, die laufende Mechanisierung der Forstwirtschaft und der große Druck der Freizeitindustrie verlangen von uns viel Feingefühl im Umgang mit allen Naturnutzern, laufende Änderungen im Wildtier-Management nach wildökologischen Grundsätzen, große Aufwendungen in der Biotopverbesserung und umfassende Hegemaßnahmen.

Wie steht es mit den Jungjägerinnen und Jungjägern? 

Jungjägerinnen und Jungjäger legen großen Wert auf gute Ausbildung. Die Erfahrung zeigt, dass sie sich auch gerne einer praxisorientierten Weiterbildung stellen, bei der sie einerseits die Erfahrung älterer Weidkameraden nutzen können und andererseits modernes Gedankengut in den bisherigen Erfahrungsschatz einbringen können.

Am 10. März findet der Bezirksjägertag in der Festhalle Rassach statt. Was werden die Schwerpunkte sein? 

Ausführliche Darstellungen der erreichten Planungsziele stehen ebenso im Vordergrund, wie daraus resultierende Vorhaben für das kommende Jagdjahr.
Ein weiterer Schwerpunkt wird – neben dem korrekten Auftreten in der Öffentlichkeit – der sorgsame Umgang mit den uns anvertrauten Lebewesen und dem Bewahren der Natur sein. Ein weiteres Augenmerk wird auf die verstärkte Errichtung von akustischen und optischen Geräten an Straßen gelegt, um die Zahl der Wildunfälle bei Nacht zu reduzieren, da diese fast ein Viertel der Gesamtentnahme ausmachen.

Wird die Afrikanische Schweinepest ein Thema sein?

Die vor den Toren Österreichs stehende Afrikanische Schweinpest wird zwar thematisiert werden, aber dabei jegliche Panikmache vermieden. Die Jägerschaft hat sich durch Fortbildungskurse und die Verteilung von Broschüren darauf vorbereitet. Sie wird mit Wissen über die Gefahren zur Vermeidung einer Ausbreitung der gefährlichen Seuche beitragen.

Bei welchen Beständen treten Probleme auf?

Heuer traten verstärkte Schälschäden durch Rotwild auf, das nicht in die Wildwintergatter einsprang, obwohl diese Vorrichtungen für Notzeiten zwecks Fütterung und Vermeidung solcher Schäden errichtet wurden. Die Ursachen dafür könnten u.a. auch darin liegen, dass durch die touristische Übernutzung mancher Gebiete (365 Tage lang bei Tag und Nacht) kein Ruheraum für das Rotwild übrig gelassen wird.

Wie ist die Tendenz bei den Abschüssen?

Die Erfüllung der Abschusspläne kann mit 106,4 % beim Rotwild und 105,9% beim Rehwild als sehr vorbildlich bezeichnet werden.

Als Leitprojekte der Jägerschaft sind Tier - Gesellschaft - Lebensraum angeführt. Wie kann man diese Schlagworte in der Praxis verstehen?

Der Wildbestand wird von der Jägerschaft nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit genutzt, in dem alljährlich im Frühjahr der Wildbestand gezählt wird. Danach wird in Absprache mit dem Bezirksjägermeister ein Plan erstellt, nach dem – nach genau vorgegebenen Regeln - nur das Wild entnommen wird, das zuwächst.
Dabei wird darauf geachtet, dass die Nutzung nicht nur nachhaltig, sondern auch naturschutzkonform und in Anpassung an die sich stets ändernde Gesellschaft erfolgt.

Sie begleiten ja auch Schulklassen durch die Trophäenschau. Wie aufgeschlossen zeigt sich die Jugend gegenüber den Aufgaben der Jägerschaft?

Die Jugend zeigt großes Interesse an der Natur im Allgemeinen, weiß aber mancherorts (vor allem im urbanen Bereich) zu wenig über die vielseitige, umfangreiche und verantwortungsvolle Tätigkeit der Jägerschaft zum Wohl der Allgemeinheit. Durch die zahlreichen Kontakte der Jägerinnen und Jäger zu Schulen, durch lehrpraktische Ausgänge und mit waldpädagogischen Führungen wird dieses Wissen permanent verbessert. Entsprechende Bücher und Lehrbehelfe werden laufend an Interessierte verteilt – also auch am Bezirksjägertag.

Zum Bezirksjägertag


Das Bezirksjagdamt Deutschlandsberg hält die Pflichttrophäenschau und den Bezirksjägertag für das Jagdjahr 2017/2018 in der Festhalle Rassach ab.
Die Pflichttrophäenschau zeigt den getätigten Pflichtabschuss der Trophäenträger (Hirsche, Gams, Rehböcke) mit Altersschätzung.
Die Teilnahme am Bezirksjägertag ist für alle Jagdkarteninhaber Ehrenpflicht. Nichtjäger und alle Freunde der Jagd sind herzlich willkommen.
Kompetentes Fachpersonal bietet Freitag und Samstag Führungen für Schülerinnen und Schüler aller Schultypen und auch für Kleingruppen von Erwachsenen an. Voranmeldungen sind an das Bezirksjagdamt unter Tel.: 03462/2567 oder an den Bezirksjägermeister OSR Hannes Krinner (Tel. 0650/3888888) zu richten.
Die Pflichttrophäenschau ist am 9. März von 8 bis 19 Uhr und am 10. März von 8 bis 16.30 Uhr geöffnet.
Der Bezirksjägertag findet am 10. März ab 14.30 Uhr in der Festhalle Rassach statt.
Eine Hundevorstellung ist von 13 bis 14 Uhr vorgesehen.

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