Bibliothek Stainz
„Buchstart“ für Kinder von sechs bis 18 Monaten

Lesen fördert die Sprachkompetenz - Bianca Angerer (li)
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  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Die Bibiothek Stainz hat sich in die österreichweite Aktion "Buchstart" eingeklinkt. Zum Auftakt referierte die Logopädin Andrea Ruppert-Flanyek über die Bedeutung der Sprache. Leiterin Bianca Angerer hatte für alle Eltern eine Start-Tasche vorbereitet.

Klarerweise sind bei der bundesweiten Aktion „Buchstart“ des Österreichischen Bibliothekswerkes nicht die Kinder, sondern die Eltern und Erziehungsberechtigten angesprochen. Die Bibliothek Stainz nahm am vergangenen Sonntag im Rahmen eines Frühstücks den Projektstart vor. „Unserer Bibliothek ist die Ausbildung wichtig“, betonte Leiterin Bianca Angerer, dass (Vor)Lesen die Sprachkompetenz stärkt und dem Kind Vorteile in seiner Entwicklung bringt. Daher seien Veranstaltungen für Kinder, Schüler und
Jugendliche (zB Büchermäuse) im Fokus der Bibliotheksarbeit. „Da sind wir eine der ersten“, stellte sie die vom Leseland Steiermark zur Verfügung gestellten Werkzeugkiste mit allen „Buchstart“-Utensilien vor. Auch hielt sie eine Start-Tasche für alle Besucher bereit. Weiters: Im allen Neugeborenen zugestellte Willkommenspaket der Marktgemeinde wird künftig ein Lesegutschein enthalten sein.

Ohne Sprache kein Wissen

Als Logopädin war Andrea Ruppert-Flanyek prädestiniert, wissenschaftlich über das Thema Sprache zu referieren. „Ohne Sprache gibt es keine Weitergabe von Wissen“, machte sie deutlich, dass Kinder bereits im Mutterbauch Laute mitbekommen und dass Hören wichtiger ist als Sehen. Aus dem anfänglichen Lallen werden Silben, Worte und schließlich ganze
Sätze. Mit vier Jahren sollte die Sprache schließlich komplett sein. Ein Tipp: Gibt ein Kind unverständliche Silben von sich, sollte es – um ein falsches Einprägen zu vermeiden - nie nachgeahmt werden. „Begreifen kommt von greifen“, riet Andrea Ruppert-Flanyek beim Vorlesen Bücher mit Klappen, Löchern oder Formen zu verwenden, die vom Kind abgetastet werden können. Auch sollte man beim Vorlesen versuchen, die Geschichte als Abenteuer, Theater oder etwas Lebhaftes darzustellen und dabei durchaus auch die Finger zu verwenden. „Sprache ist etwas Angeborenes“, gab sie den Rat, etwas Ordentliches daraus zu machen. Denn: Ab dem 6. Lebensjahr nimmt die Fähigkeit zum Lernen ab. Schadet Zweisprachigkeit dem Kind? Keineswegs, die Sprache sollte allerdings klar (etwa die Mama Deutsch, der Papa Englisch) und in hoher Qualität (um falsche Aussprachen zu vermeiden) vermittelt werden.
Ein bedeutsamer Nachsatz: Die Bibliotheksmitarbeiterinnen Kathrin Lendl und Silke Rath haben kürzlich den Lehrgang für ehrenamtliche und nebenberufliche Bibliothekare des Buchverbandes Österreich erfolgreich abgeschlossen. Zu absolvieren waren verschiedene Module der Bibliotheksarbeit, im Rahmen der Projektarbeiten wurde die Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek Stainz optimiert und ein Konzept zur besseren Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen verfasst. Die beiden Absolventinnen wurden auf der Herbsttagung des Lesezentrums Steiermark geehrt, Bürgermeister Karl Bohnstingl, sein Vize Christoph Oswald und Pfarrer Marius Enăşel schlossen sich den Glückwünschen an.

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