Requiem Pfarrkirche Stainz
Bürgermeister a.D. Anton Harzl hat für immer Abschied genommen

Gesellig und humorvoll als prägende Eigenschaften
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  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Im Alter von 95 Jahren ist Altbürgermeister Anton Harzl friedlich entschlafen. Unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit fand in der Pfarrkirche Stainz ein Trauergottesdienst statt. Anschließend wurde der Leichnam auf dem Ortsfriedhof beigesetzt.

Die Gamser Winzerstub’nmusi umrahmte den von Pfarrer a.D. Franz Neumüller und Mitzelebrant Martin Schmidbauer geleiteten und von Vorbeter Werner Reboll mitgestalteten Trauergottesdienst zu Ehren von Altbürgermeister Anton Harzl aus Marhof. Dessen Sarg stand an den Stufen zum Altar und wurde von Kameraden der Feuerwehr Wald, Familienmitgliedern und einer Fahnenabordnung des Kameradschaftsbundes Stainz eskortiert. „Er hat an das ewige Leben geglaubt“, betonte Franz Neumüller zu Beginn der Heiligen Messe, dass der Tod nicht das letzte Wort ist und nahm die erste Einsegung des Verstorbenen vor.

Das Leben in Blitzlichtern

Nach dem Evangelium skizzierte der Pfarrer das Leben von Anton Harzl. „Es können nur Blitzlichter sein“, gab er zu bedenken, dass es fast unmöglich sei, 95 Lebensjahre in einer Predigt zusammen zu fassen. Geboren wurde der Verstorbene am 17. Mai 1928 in Neurath, wo er mit drei jüngeren Geschwistern aufwuchs. Neben Fuß- und Handball huldigte er auch dem Ministrieren, was in der damaligen Zeit nicht selbstverständlich war. Nach der Grundschule schloss er die Landwirtschaftliche Meisterprüfung ab, war aber stets an einer Weiterbildung interessiert. Seine Frau Rosa lernte er beim Chorsingen kennen, 1957 wurden die beiden ein Ehepaar. Die gemeinsame Religiosität spiegelte sich im regelmäßigen Kirchgang wider. Lebensmittelpunkt wurde der Bauernhof in Marhof, ab 1971 kam der Zweig Urlaub am Bauernhof dazu. Der Verbindung entsprangen die Kinder Rosi, Toni, Christine, Maria und Andrea, die vornehmlich von der Mutter betreut wurden. Anton Harzl sah es als seine Aufgabe an, den Kindern jene Tätigkeiten näherzubringen, die er selbst gerne ausübte: Schwimmen, Schifahren, Chorsingen, Reisen. Mittlerweile ist die Großfamilie auf acht Enkel und fünf Urenkel angewachsen. Die Enkel Stefanie, Sarah und Georg waren es auch, welche die Fürbitten vortrugen. 2014 der herbe Verlust: Ehefrau Rosa verstarb, für die Verarbeitung ihres Todes benötigte er eine lange Trauerzeit.

Vielseitige Interessen

Es war wohl das politische Engagement von Großvater und Vater, das in Anton Harzl das Interesse für die Allgemeinheit weckte. 1965 wurde er zum Bürgermeister von Sierling gewählt, bei der Gemeindezusammenlegung 1968 zum Bürgermeister von Marhof. Bis 1990 füllte er das Amt somit gezählte 25 Jahre lang aus. Daneben übernahm er Funktionen in örtlichen Vereinen, Genossenschaften und Verbänden. Auch war er Mitglied des Kameradschaftsbundes Stainz, der ihn mehrfach auszeichnete und zum Ehrenmitglied ernannte. „Er liebte den Kontakt mit den Menschen“, sprach Franz Neumüller von einer erfüllenden Kombination von Bauer und Bürgermeister. Da konnte es schon vorkommen, dass ein Bürger seinen Reisepass im Kuhstall beantragte. Seine Interessen brachte Anton Harzl aber dennoch unter. Auf seinen Reisen - zum Teil mit dem Motorrad - besuchte er etliche Länder in Europa und Afrika. Er war mit Sportkollegen aber auch viel mit dem Fahrrad unterwegs und pflegte das Schifahren bis in das hohe Alter. Nicht vergessen werden sollten auch die regelmäßigen Walkingtouren, die Ausflüge mit den Senioren oder das Offene Singen. In jüngster Zeit, als es ihm körperlich nicht mehr so gut ging, genoss er diese Teilnahmen ganz besonders. „Die letzten Wochen waren eine große Herausforderung“, sagte Pfarrer Franz Neumüller Dank all jenen Menschen, die ihm bis zum Tod am 15. Dezember ganz nahe waren. „Auf einen hast du dich immer verlassen“, gab er sich abschließend sicher, dass ihn der Herrgott freudig bei sich aufgenommen hat: Anton, komm zu mir in mein Reich!

Laudatio vom Bürgermeister

Ehrende Worte der Wertschätzung und der Anerkennung kamen auch von Bürgermeister Karl Bohnstingl, der auf die Handschlagqualität des Verstorbenen hinwies. „Er leistete 25 Jahre einen wertvollen Beitrag für die Gemeinde“, betonte er, dass Anton Harzl der Ausbau des Straßennetzes, der Aufbau einer Müllabfuhr, die Förderung von Bad Sauerbrunn, der Zubau der Volksschule und der Neubau des Gemeindeamtes besondere Anliegen waren. „Bei Landeshauptmann a.D. Josef Krainer sen. war er ein gefürchteter Verhandler“, erinnerte er an die Hartnäckigkeit im Kampf um Förderungen. Umgekehrt hatte Anton Harzl immer ein offenes Ohr für die Menschen, er konnte Konflikte schlichten und war wegen seines geselligen Wesens und seines Humors sehr beliebt. Er war führendes Vorstandsmitglied der Viehzuchtgenossenschaft Stainz, langjähriger Obmann des Wasserverbandes Rachling-Rainbachberg und des WSV Rosenkogel. „Er war ein Urgestein der regionalen Kommunalpolitik“, gab sich Karl Bohnstingl sicher, dass dessen Wirken als Bürgermeister in guter Erinnerung bleiben wird.

Ein letztes Schi heil

Mit Thomas Wagner nahm der aktuelle Obmann des Wintersportvereins Rosenkogel Abschied von einem – wie er betonte – Freund und Kameraden, der bis in das hohe Alter aktiv war. Von 1976 bis 1983 führte er den Verein und baute ihn mit Einsatz und Geschick aus. „Er hat mir das Gefühl gegeben, sportlich etwas erreicht zu haben“, nannte Thomas Wagner seinen persönlichen Bezug zum Verstorbenen, der sich auch in der Erinnerung an viele lustige Episoden von früher beim geselligen Beisammensein niedergeschlagen hat. Ein Fixpunkt sei bis zuletzt der monatliche Stammtisch der WSV-Oldies gewesen. „Er war für uns alle ein aktives und geschätztes Vereinsmitglied“, verabschiedete er sich mit einem letzten Schi heil. Nach der zweiten Einsegnung wurde der Verstorbene zum Friedhof geleitet, wo er zu seiner letzten Ruhestätte gebettet wurde.

Gesellig und humorvoll als prägende Eigenschaften
Franz Neumüller (vorne) und Martin Schmidbauer beim Gottesdienst
Die Gamser Winzerstub'nmusi im Einsatz
Familienangehörige, Feuerwehr und Kameradschaftsbund hielten die Ehrenwache
Martin Stiegler bei der zweiten Einsegnung
Ein Blick auf den Hauptaltar
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