Ein herbstliches Lesezeichen in der stimmigen Schilcherei:
Cordula Simon präsentiert ihre literarische Ernte

Texte von Cordula Simon (Bildmitte) und Musik von Gabriel Gustav Braun (re.)stehen im Mittelpunkt der „Herbstlese“. Luise Jöbstl  (li.) und ihre Familie fungieren wieder als Gastgeber für diese beliebte Veranstaltung der Kulturinitiative Kürbis Wies. | Foto: Josef Fürbass
  • Texte von Cordula Simon (Bildmitte) und Musik von Gabriel Gustav Braun (re.)stehen im Mittelpunkt der „Herbstlese“. Luise Jöbstl (li.) und ihre Familie fungieren wieder als Gastgeber für diese beliebte Veranstaltung der Kulturinitiative Kürbis Wies.
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Herbstzeit ist Lesezeit! Das gilt nicht nur für die Familie Jöbstl und ihre Helferschar am Schilcherberg in Wernersdorf, sondern ebenso für die Autorin Cordula Simon. Sie ist auf Einladung der Kulturinitiative Kürbis von 26. August bis 26. September als „writer in residence“ zu Gast in Wies. Bei der „Herbstlese“ in der Schilcherei Jöbstl wird sie am 25. September ihren Text über die Region präsentieren. Beginn ist um 19 Uhr.

(jf). „Ich fühle mich total wohl in dieser Gegend“, schwärmt die Autorin, die gerne zu Fuß unterwegs ist. „Man denkt sehr gut, wenn man das Gehirn auslüftet. Ich lasse mich treiben.“ Sie war auch schon auf dem Friedhof und hat bald festgestellt, „dass Puppes Naturkostladen ein Hotspot ist. Dort lernt man viele Leute kennen, da bleibt man picken. Inspirationen finde ich reichlich.“ Beim Runterhauen derselbigen an der Tastatur lässt sie eiserne Disziplin walten.
Als „writer in residence“ war Cordula Simon auch schon drei Monate in Berlin im Einsatz, ebenso lange in Sri Lanka, wo es 40 Grad im Schatten hatte, und zwei Monate in Edenkoben, einer Stadt im Süden von Rheinland-Pfalz. In Wies wohnt sie bei der Familie Eisner und ist voll des Lobes über die herzliche Aufnahme. Begeistert ist sie auch vom wunderschönen Garten, in dem es an allen Ecken und Enden nur so sprießt, blüht und duftet. „Ich komme mir vor wie eine Disney-Prinzessin.“
Nebenbei ist die freie Autorin seit eineinhalb Jahren noch in einem anderen Metier – konkret für ein Bestattungsunternehmen – tätig. Sie schmückt Menschen für ihre letzte irdische Reise. „Das ist leichter als bei Lebenden, denn Tote bewegen sich nicht.“ Auf Wunsch schreibt sie auch Trauerreden für Armenbegräbnisse.
Ihren vierwöchigen Aufenthalt in Wies hat Cordula Simon lediglich für eine Fahrt nach Wien unterbrochen. Sie war zu einer Sendung für ORF III eingeladen, in der es darum ging, ob Gendern unsere Sprache zerstöre. Die gebürtige Oststeirerin, die in Graz lebt und arbeitet, zu diesem Thema: „Die Sprache verändert sich, aber kaputt gehen wird sie nicht.“
Bei der Herbstlese am Freitag, dem 25. September, in der Schilcherei Jöbstl in Wernersdorf wird die freie Autorin auch Ausschnitte aus ihren Büchern lesen. „Aber der Wies-Text hat Priorität. Alles andere kommt danach.“ Gabriel Gustav Braun wird den literarischen Abend musikalisch begleiten. Der Südsteirer ist Mitglied der vierköpfigen Grazer Band „Jigsaw Beggars“, von der 2019 eine Vinyl-LP im Label „pumpkin records“ der Kulturinitiative Kürbis veröffentlicht wurde. Bei der „Herbstlese“ wird der Musiker mit einem eigenen Projekt zu erleben sein. Er lässt düsteren Pop auf (Anti-)Folk treffen. In diesen selbst geschriebenen und komponierten Liedern in deutscher Sprache bis Mundart erzählt Gabriel Gustav Braun von Wahrnehmungen und Träumen.

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