Gespräch mit Martin Hengsberger

Das Rote Kreuz im Corona-Modus

STAINZ. - Die Vielfalt an Tätigkeiten des Roten Kreuzes in der Covid 19-Zeit ließe sich anhand jeder Ortsstelle im Bezirk abbilden. Im vorliegenden Bericht nimmt Martin Hengsberger, Leiter der Ortsstelle Stainz, Stellung zur aktuellen Situation.
„Wir haben recht früh vom Virus erfahren“, erinnert sich der freiwillige Helfer an die ersten Meldungen aus China. Und er war nicht völlig überrascht, als das Virus weltweit überschwappte und sich zur Pandemie auslebte. Im Dienst, so seine Annahme, würde das eine Herangehensweise wie bei den immer wieder vorkommenden Infektionstransporten erfordern. Heute fühlt er sich in seiner Einschätzung bestätigt, dass die Krankheit eine Riesenherausforderung nicht nur für das Rote Kreuz bedeutet.
Die Anfangszeit war von der schleppenden Versorgung mit Schutzausrüstung geprägt. Danach gab es im praktischen Einsatz aber klare Vorgaben. „Bei den Patienten haben wir stets den schlimmsten Fall angenommen“, verrät er, dass die Transporte immer nach strengen Verhaltensregeln absolviert wurden. Oft bedurfte es mehrerer Rückfragen, um den Patienten in das für die Verdachtslage richtige Krankenhaus zu bringen. Was ihn von allem Anfang an beeindruckte? „Die hauptberuflichen und freiwilligen Mitarbeiter brachten sich engagiert - oft über das normale Ausmaß hinausgehend – in den Ablauf ein.“ Und das bei nicht immer einfachen (arbeiten mit FFP2-Maske ist nicht unbedingt lustig) Bedingungen.
Rotkreuz-Engagement auch bei den Massentests am 12./13. Dezember: Rund einhundert Mitarbeiter aus dem Bezirk sind als fachliche Assistenz des Bundesheeres in die praktische Durchführung der landesweiten Abstrichnahme – und das parallel zum normalen Rettungsdienst – eingebunden. Es werden also auch geschulte Mitarbeiter die Entnahme mittels der Teststäbchen handhaben, die Probe in ein Teströhrchen überführen und über das Schnelltestgerät das Ergebnis einsehen. Im Bereich Stainz werden die Testungen in den Festhallen Rassach und Stallhof durchgeführt, weitere Standorte im Bezirk sind Bad Schwanberg (Turnsaal), Deutschlandsberg (Koralmhalle), Eibiswald (Grenzlandsaal), Groß St. Florian (Florianihalle), Lannach (Steinhalle), St. Nikolai (Mehrzweckhalle), St. Peter (Mehrzwecksaal), St. Stefan (Turnsaal), Wettmannstätten (Weststeirerhalle) und Wies (Mittelschule).
Ein Wort noch zur angedachten Neugestaltung des Ortsstellengebäudes in Stainz. „Derzeit“, so Hengsberger, „läuft alles mehr auf Sanierung als auf Neubau hinaus.“ Ganz unglücklich ist er, da sich doch etwas bewegt, darüber nicht. Vor allem ist er aber von einer Hoffnung beseelt: „Wir alle sind froh, wenn der ganze Spuk wieder vorbei ist.“