Österliche Geheimnisse
Der Rosenkranzweg öffnet die Augen für das Leid
Mit der Palmweihe beginnt die Heilige Woche. Die grünen Zweige gelten als Symbol des Lebens und des Sieges. In der Karwoche verharren die Gläubigen anbetend vor den 14 Kreuzwegbilder in den Kirchen. Ihre Blicke sind dabei hoffnungsvoll auf die bildliche Darstellung der Leidensgeschichte Jesu gerichtet. Am Josefiberg in Bad Schwanberg werden die fünf Geheimnisse des schmerzhaften Rosenkranzes offenbart.
BAD SCHWANBERG. Frühlingsboten sprießen, Vögel zwitschern. In Bad Schwanberg kann man vom Leiden und Sterben Jesu auch in der freien Natur erfahren. Der Rosenkranzweg führt zur Josefikirche. "Dargestellt sind die fünf Geheimnisse des schmerzhaften Rosenkranzes", erklärt Pfarrer Anton Lierzer.
Welcher Künstler die Stationen geschaffen hat, ist nicht überliefert. Es wird jedoch vermutet, dass der Kreuzweg so um 1785 entstanden ist. "Der Stiegenaufgang zur Josefikirche ist mit 1854 datiert." Oberhalb der Pfarrkirche erfolgt der Einstieg. Vorbei am alten Friedhof, wo noch knapp zwei Dutzend Grabsteine zu sehen sind, erreicht man bald die erste Station "Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat!". Der Fußweg steigt leicht an. Es folgen die Mysterien "Jesus, der für uns gegeißelt worden ist!", "Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist!", "Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat!" und "Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist!"
Von dem Künstler Gero Schwanberg
Dem blutschwitzenden Heiland in moderner Ausführung kann man am Josefiberg ebenfalls begegnen. Geschaffen und gestiftet wurde er von dem heimischen Künstler Gero Schwanberg. Die Statue wurde am 26. Juni 1994 vom Kurienkardinal Alfons Stickler eingeweiht.
Welche Botschaft können die Darstellungen neben ihrer religiösen Bedeutung in unserer Zeit noch vermitteln? "Zum Beispiel, dass sich das Mitempfinden mit Christus auch auf alle Leidenden ausdehnen könnte", so Pfarrer Anton Lierzer.
Die Karwoche bietet eine gute Gelegenheit, um den Rosenkranzweg zu gehen und in die fünf Mysterien einzutauchen.
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