Prinzenpaare und Gardebeine regieren das Steirerland

Die Faschingsnarren drehen sich jetzt im Kreis

Der Fasching ist heuer lang. Und nicht nur am Tanzparkett geht es so richtig rund. Landauf, landab schwingen Prinzenpaare das Zepter. Auch Faschingssitzungen haben Saison, und Umzüge sind ohnehin ein fester Bestandteil des närrischen Treibens im Land.

Die Welt ist bunt wie nie, der Fasching führt Regie!

(jf). In Eibiswald bastelt man eifrig am Programm für die ab 23. Februar im Festsaal stattfindende Faschingssitzung. Eingebettet zwischen der neuen Hymne „Fasching is, und jetzt gemmas an“, die zu Beginn und am Ende gesungen wird, geht die rund dreistündige Sitzung über die Bühne. Es sind vorwiegend allgemeine Themen, die auf das Tapet gebracht werden. Die Tagespolitik wird nur am Rande gestreift. „Wir nehmen das entstehende Ärztezentrum aufs Korn“, verrät Regisseur Wolfgang Fasching. „Und wir gehen der Frage nach, warum die Leute in Eibiswald so alt werden wie nirgendwo in Österreich.“ Auch der Straßenrückbau auf der Soboth wird thematisiert. Wenn der Regisseur Fasching heißt, kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen...
Die Geschichten spielen sich am Hauptplatz, in der Kirche, auf der einsamen Parkbank, vorm Kaffeehaus, am Radlpass, auf der Baustelle oder bei der Familie im Wohnzimmer ab. Für eine Videozuspielung (Produzent: Manfred Strasser) musste der Aibler Kreisverkehr in einer Herbstnacht sogar für eine Zeitlang gesperrt werden. Kühe, Mopeds, Oldtimerfahrzeuge – alles, was sich fortbewegen kann, war auf Achse bzw. auf den Beinen. „Verkehr kann auch anders stattfinden“, erklärt Fasching die kuriosen Situationen im Kreisverkehr.
Es geht jedoch auch romantisch zu: Ein junges Liebespaares weilt im Park. Sie entdeckt eine Sternschnuppe, er darf sich etwas wünschen. Auch „’s Dirndl“ (Bezirksbäuerin Angelika Wechtitsch) im Dirndl erntet viel Aufmerksamkeit. Die Fasching AGE – die Abkürzung für die närrische Gesellschaftsform steht für Aibl, Großradl, Eibiswald – kann nach einer dreijährigen Pause mit zahlreichen neuen Gesichtern aufwarten. „Das Interesse ist sehr groß“, freut sich der Obmann und Vizebürgermeister Alfred Rauch über Ersatz für die aus beruflichen Gründen ausgeschiedenen Akteure.
„Das betrachte ich als Kulturarbeit“, meint Wolfgang Fasching. „Dass so viele verschiedenartige Leute, die sonst kaum etwas miteinander machen, zusammenkommen und gemeinsam arbeiten, finde ich enorm spannend. Es kommen kreuz und quer Ideen.“
Die Faschingssitzung tagt am 23. Februar (20 Uhr), 24. Februar (17 Uhr) sowie am 1., 2. und 4. März (Rosenmontag) mit Beginn um jeweils 20 Uhr im Festsaal Eibiswald. Karten sind von Montag bis Samstag im Postshop des Weinlandbäckers Katzjäger oder unter 0664/ 8716612 erhältlich!

Der größte Faschingsumzug im Schilcherland

In Deutschlandsberg feiern die Närrinnen und Narren am Samstag, dem 2. März, fröhliche Urständ. 14 Jahre war der Fasching krank, jetzt lacht er wieder Gott sei Dank! 2016 von Hans Pommer und Roland Keller erfolgreich reanimiert, ist der Faschingsumzug wieder in die Schilcherstadt zurückgekehrt. Im Vorjahr standen 3500 Zuseher Spalier. Die Vorbereitungen für die vierte Ausgabe laufen plangemäß. „Wir werden in gewohnter Stärke am Hauptplatz einmarschieren“, verspricht Pommer. Das Prinzenpaar kommt heuer aus dem Ortsteil Kloster. Prinz Werner und seine Prinzessin Elisabeth werden die 40 Gruppen anführen. Vor dem Start werden die Teilnehmer vom Verein Fasching in Deutschlandsberg mit Getränken und Jause verköstigt. „Der Umzug ist sehr beliebt“, so Hans Pommer. „Das ist ein Zeichen dafür, dass wir nicht aufhören sollen.“ Auch verkleidete Zuschauer sind sehr erwünscht. Der Umzug beginnt um 13.13 Uhr. Vereine und Gruppen können sich noch unter 0664/4055540 anmelden!

Willkommen in der Welt der Fantasie!

Unter diesem Motto veranstaltet die Marktgemeinde Pölfing-Brunn am 2. März einen großen Faschingsumzug. Der Fantasie sind dabei wahrlich keine Grenzen gesetzt. Ab 12.30 Uhr haben im Ortszentrum Närrinnen und Narren das Sagen. Mit dem Eintreffen des Umzuges gesellt sich weitere Verstärkung hinzu...

Fotos: Josef Fürbass