Gute Inhalte und Begegnungen beim 13. Kirchenführertag in Wies
Die Kirche strahlt auch als Kunstwerk Lebendigkeit aus

Die Familie der steirischen Kirchenführerinnen und Kirchenführer traf sich in Wies zu ihrer 13. Tagung. Die Perspektive von fünf Jahren haben schon viele verlängert... | Foto: Josef Fürbass
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90 ausgebildete Kirchenführerinnen und Kirchenführer aus der ganzen Steiermark versammelten sich am Wochenende in Wies. Das KunstWerkKirche wird seit 14 Jahren durch ehrenamtliche Personen erlebbar gemacht. Die Tagung im Pfarrzentrum setzte sich im theoretischen Teil schwerpunktmäßig mit der Thematik „Wandmalereien in steirischen Kirchen“ auseinander. Initiiert und organisiert wurde der erste Kirchenführertag in Wies von Veronika Spari.

(jf). In die Kirche gehen Menschen nicht nur zum Beten, um Stille zur Andacht zu finden, um das Wort Gottes zu hören, um freudige und traurige Ereignisse miteinander zu feiern. Die Kirche ist ausgestattet mit Kunstwerken. Speziell geschulte Freiwillige tragen engagiert dazu bei, damit Interessierte die Kostbarkeit Kirchenraum entdecken und wahrnehmen können. Die KirchenführerInnen sind im Besitz eines Ausweises und eines Dekrets des Bischofs. Sie verpflichten sich für fünf Jahre. Manche verrichten dieses Ehrenamt jedoch schon seit zehn Jahren und länger. Damit die Steine reden. Wies ist in der glücklichen Lage, mit Veronika Spari, Helga Waltl und Oskar Ribul gleich drei KirchenführerInnen zu haben.

Begrüßungs-Plauder-Kaffee im Pfarrzentrum

Der 13. Kirchenführertag fand am Samstag, dem 11. Mai 2019, auf Initiative von Veronika Spari erstmalig in Wies statt. Schon zeitig am Morgen, als Pfarrer Mag. Markus Lehr mit seiner Kehrmaschine am Kirchplatz noch seine Runden drehte, trafen die ersten Teilnehmer ein. Im Pfarrzentrum empfing ein Team des Pfarrgemeinderates die Gäste mit Kaffee und Weckerln.
In den 400 steirischen Pfarren machen rund 140 ausgebildete Frauen und Männer diesen ehrenamtlichen Dienst. Und man helfe sich auch untereinander aus, wie der Leiter des Diözesanmuseums, Mag. Heimo Kaindl, betont. Die Entwicklung wird als sehr gut eingestuft. „Jedes Jahr kommen zirka 15 bis 18 neue hinzu, ein oder zwei hören auf.“ Die Führungen sind kostenfrei. Spenden werden sinnvoll eingesetzt. „Zum Beispiel, wenn eine Orgel erneuert oder eine Statue restauriert gehört.“

„Alle waren schon so früh da...“

Einmal im Jahr trifft sich die große Familie zum Kennenlernen und zur Fortbildung an einem jeweils anderen Ort, zuletzt in Oberwölz. „Obwohl oft weit weg, kommen alle gerne“, freut sich Heimo Kaindl. „Das rechne ich hoch an.“ Pfarrer Mag. Markus Lehr hieß das Team von KunstWerkKirche herzlich in Wies willkommen. „Die Kirche lebt, der Kirchenraum ist etwas Lebendiges!“ Bürgermeister Mag. Josef Waltl stellte daraufhin seine im Zuge der Gemeindefusion mit Wielfresen, Wernersdorf und Limberg auf etwa 4.450 Einwohner angewachsene Marktgemeinde näher vor. „Ich freue mich, dass durch dieses Projekt Baujuwele in der Steiermark auch anderen zugänglich gemacht werden. Die Tätigkeit der Kirchenführerfamilie bezeichnete Waltl „als einen schönen Dienst an der Gesellschaft und Wirtschaft.“

„Fragen-Wunschkonzert“

Warum ist auf manchen Kirchtürmen ein Hahn zu sehen, wie verhalte ich mich, wenn jemand mit einem Hund die Kirche betreten will? Im obligaten „Wunschkonzert“ wurden verschiedene Fragen beantwortet, mit denen die KirchenführerInnen im vergangenen Jahr konfrontiert waren. Im Anschluss daran referierte die Kunsthistorikerin Dr. Miriam Porta zum Thema „Wandmalereien in den steirischen Kirchen.“ Es ging um Geschichte, Technik, Restaurierung. Miriam Porta ist in der Diözesankommission für Liturgie als Gutachterin für Kunstfragen tätig.
„Das Interesse, die eigene Kirche näher kennen zu lernen, ist groß“, ortet Heimo Kaindl eine Nachfrage bei Schulklassen und Vereinen. Aber auch Reisegruppen wählen Kirchen gerne als Besichtigungsziel. Seit einem Jahr läuft mit KunstSinnKirche ein neues Projekt. Dabei geht es um mystagogische Kirchenführungen.

Gute Inhalte und gutes Essen halten Leib & Seele zusammen

Nach dem Mittagessen, das beim „Kirchenwirt“ (Familie Mauthner-Reichmann) und im GH Köppl eingenommen wurde, standen in der St. Veit-Kapelle in Altenmarkt (Oskar Ribul), in der Pfarrkirche Wies (Veronika Spari), in der Emmauskapelle in Wernersdorf (Luise Jöbstl) und in der Pfarrkirche „Maria Königin“ in Pölfing-Brunn (Pfarrer Markus Lehr) Kirchenführungen auf dem Programm. Überall wurden vier Gruppen in die Besonderheiten der Sakralbauten von der Gotik bis zur Moderne eingeweiht. In der Kirche „Zum Gegeißelten Heiland auf der Wies“ sang der Pfarrchor bei jeder Führung das altehrwürdige Wallfahrerlied. Die Fahrgemeinschaften haben bestens funktioniert.
Den Teilnehmern hat es in Wies sehr gefallen. Auch das gute Essen wurde gelobt. Bereits am nächsten Tag gingen die ersten E-Mails ein. Großes Lob zollte Heimo Kaindl auch den Gastgebern: „Ein Super-Team erfüllte das pfarrliche Wunschkonzert!“

Fotos: Josef Fürbass

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