Die Zauberflöte kam auf den Rücken zu liegen
- Ein Mädchen oder Weibchen wünscht Papageno sich
- hochgeladen von Gerhard Langmann
Begeisternde Aufführung von Anne Klinge in Stainz.
„StainZeit“-Frontfrau Uschi Scherübel hatte in ihrer Begrüßung nicht zu viel versprochen: „Es erwartet uns ein spannendes Programm.“ Anne Klinge, die im Rahmen des Kürbis Wies-Zyklus‘ „Sommertraumhafen“ Station in Stainz machte, nahm ihre Ankündigung, Theater mit Hand und Fuß zu präsentieren, wörtlich. Liegend auf dem Rücken Nase, Haube und Kleid über den linken Fuß gezogen, dem rechten eine Perücke übergestülpt und die Hände abwechselnd zur Unterstützung der beiden Seiten eingesetzt: Fertig waren die Zutaten, um der „Zauberflöte“ eine gänzlich neue Dimension zu verleihen.
„Dies Bildnis ist bezaubernd schön“, schmetterte Tamino seiner angebeteten Pamina entgegen, um sie zum Schnitzen einer Flöte zu bewegen: Du sollst spielen, wo find‘ ich dich? Allerdings: So schnell geht es in der Oper nicht ab. Konkret stellte sich Zarastro mit furchterregendem Bart in den Weg. Der Ausweg? Ihn aus dem Weg räumen. Doch Zarastro kontert: In diesen heil’gen Hallen, kennt man die Rache nicht. Das lässt ihn davonkommen, während sich Tamino und Papageno ein erstes Mal treffen. Dennoch: Die beiden sind nicht das Paar, welches das Opernlibretto für sie bereithält. Das sind dann wohl Papageno und Papagena, von denen er lauthals verkündet, sich ein Mädchen oder Weibchen zu wünschen. Bis zum erlösenden „Nun bin ich dir ganz ergeben“ und zum verliebten „Erst einen kleinen Papageno, dann eine kleine Papagena“ ist es dann nicht mehr weit. Und die Königin der Nacht muss erkennen, dass „zerschmettert ist ihre Macht.“
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