Hochkarätige Podiumsdiskussion im Dachbodentheater
„Gemeinsam in Stainz“ zum Jahrzehnt des Klimawandels

David Stefan Leo Volkmer, Ursula Gerhold, Ulrike Klein, Marlies Höfler im Dachbodentheater
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  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeitsplätze! Drastischer hätte der Einstieg in die Referatsrunde am vergangenen Dienstag, zu der die Protagonistinnen Irmgard Kratochwill und Roswitha Weitzer namens „Gemeinsam in Stainz“ einluden, nicht ausfallen können.
„Es sind die gemittelten Wetterdaten über einen längeren Zeitraum“, definierte David Stefan Leo Volkmer den Begriff Klima. Der Unterschied zwischen 1,5% und 2% in der Erwärmung sei enorm, führte der Umweltsystemwissenschaftler an der Universität Graz Auswirkungen wie Abschmelzen der Gletscher, höherer Meeresspiegel, Erwärmung der Luft- und Wassermassen, Hitzewellen, Extremniederschläge an. "Das hat in Österreich Hitzewellen, eine Verschiebung der Erntezeit und eine Beeinträchtigung des Wintertourismus‘ zur Folge." 
„Täglich hören in Österreich fünf Bauern auf“, sprach Ulrike Klein, Bio-Bäuerin, von einer Ausnahmesituation, in der wir heute leben. Sie meinte damit dem Umstand, dass der Konsument über den Kaufpreis, die Förderungen (etwa EU) und die Gesundheitskosten (schädliche Lebensmittel) gleich dreifach in die Landwirtschaft einzahle. Ihr Plädoyer: „Die Nahrungsmittelproduktion muss für Natur, Tiere und den Menschen gesund sein.“
Vom Finden von Nischen sprach Marlies Höfler, Lehrerin an der Landwirtschaftlichen Fachschule Stainz, die über den Versorgungsgrad durch österreichische Produzenten (etwa 52% Obst, 72% Geflügel, 159% Milch) informierte. „Der Boden ist das wichtigste Kapital“, appellierte sie, dass dessen Verbrauch rückgefahren werden müsse. Sie zeigte aber auch die Lebensmittelverschwendung, die Notwendigkeit von Neuzüchtungen, neue Ernährungs- und Konservierungsmöglichkeiten auf.
Nach diesem Anriss der Themen bot die folgende Podiumsdiskussion unter der Moderation von Ursula Gerhold, Vertreterin der Traditionellen Europäischen Heilkunde, Gelegenheit zu Fragen und zum Gedankenaustausch. Konsument oder die Politik? Für eine zügige Veränderung („Viel Zeit bleibt nicht.“) seien wohl beide Seiten verantwortlich. „Wir sind geldbestimmt und bequem“, wurde Saatgut als menschliches Gemeinschaftseigentum definiert. Und der Boden? „Wir könnten uns in Österreich autark ernähren.“ „Lassen wir die Natur machen, sie kann es“, kamen Wissens-, Bewusstseinsbildung und Vermittlung der Zusammenhänge an vorderster Stelle. In diese Rubrik fällt auch die Überlegung von „Gemeinsam in Stainz“, weitere Info-Veranstaltungen auszurichten.

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