Jugend auf der Suche nach dem Leben

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Schwimmbewegungen und Taucherbrille, mit denen Hauptfigur Moritz das Publikum empfing, charakterisierten ganz gut, worum es im Stück ging: um die Sehnsucht junger Menschen nach dem Fußfassen im Leben, dem Widerstand gegen die elterliche Autorität und dem Zurechtkommen im jugendlichen Alltag zwischen Gemeinschaftserlebnis und Zurückgezogenheit.
Eingebettet war die Handlung in das ausgelassene Treiben einer Jugendgruppe im schulischen Alltag und noch mehr an exzessiven Abenden. Das eingespielte „Komm und bedien‘ dich bei mir“ implizierte sexuelle Erwartungen von abspritzen, ficken und Nutten mitbringen. Es schwang latent aber auch die Anwesenheit des Todes, fast die Sehnsucht nach ihm, mit.
Und das Verhältnis zu den Eltern? Da ist es normal, dass man einen grünen Pullover zum Geburtstag als Igitt empfindet. Die normale Reaktion: Ich will allen in die Fresse hauen und nie wieder zurückkommen. Beklemmende Frage: Wie viel Schmerz kann man ertragen, bis es normal ist. Antworten kommen den Burschen aber auch beim Saufen nicht. Die Mädchen sind von ähnlicher Unsicherheit befallen. Sie flüchten in Situationen, an die sie sich einst erinnern wollen.
Das angedeutete Schicksal nimmt seinen Lauf, die junge Gang muss mit dem Tod von Moritz fertigwerden. Er war ein Spinner, lautete der eine Befund. Warum hast du ihm, warum haben wir ihm, warum haben seine Eltern ihm nicht geholfen. Fatale Erkenntnis: Alle sind schuld. Als Trost bleibt das geistige Vermächtnis des Verlorenen: Ich schwebe, du musst mir vertrauen!

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