Maximal 30 km/h
Kröten & Co. sind schützenswerte Amphibien

Ein Bild vor Ort gemacht: Bürgermeister Karl Bohnstingl, Markus Triendl (v.l.) | Foto: Gerhard Langmann
2Bilder
  • Ein Bild vor Ort gemacht: Bürgermeister Karl Bohnstingl, Markus Triendl (v.l.)
  • Foto: Gerhard Langmann
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

In nächster Zeit finden vermehrt Krötenwanderungen statt. Schutzzäune sind schwierig zu handhaben und personalintensiv. Eine simple Schutzmaßnahme: beim Autofahren Fuß vom Gas nehmen. Dieser Bericht soll das Bewusstsein der Menschen stärken.

STAINZ. Viele Menschen werden sie schon wahrgenommen haben: Kröten, Frösche und Salamander, die auf ihrem Weg zu einem Laichplatz an einem Gewässer die Straße überqueren. Die Tierchen sind nun einmal recht behäbig, da gehen die fünf, sechs Meter über den Asphalt ganz schön lange her. Und exakt in dieser Zeit bedürfen die Amphibien des Schutzes der Menschen.

Die Frösche sind wieder unterwegs - besonders auf stark befahrenen Straßen lauert für sie Gefahr. | Foto: Robert Hofrichter
  • Die Frösche sind wieder unterwegs - besonders auf stark befahrenen Straßen lauert für sie Gefahr.
  • Foto: Robert Hofrichter
  • hochgeladen von Katrin Löschnig

In erster Linie natürlich der Autofahrer, die auf die langsamen Wanderer treffen. Die einzige Maßnahme, die wirklich hilft – Reduzierung des Tempos. Möglichst schnell drüberzufahren, um die Tiere nicht zu erwischen, ist dabei die schlechteste Variante. Denn Amphibien haben keinen Brustkorb, sie sind den Druckschwankungen (Überdruck vor dem Auto, Unterdruck unter dem Auto) schutzlos ausgeliefert. „Die Obergrenze sollten dreißig Stundenkilometer sein“, nennt Markus Triendl, Leiter der Berg- und Naturwacht Stainz, als höchste Geschwindigkeit. Was er schon beobachtet hat und für äußerst verwerflich findet: dass Radfahrer und Wanderer gezielt Jagd auf die auf der Straße kriechenden Tiere machen.

Fuß vom Gas!

Mit dem vorliegenden Bericht soll in der Bevölkerung Bewusstsein für Frösche, Kröten & Co. geschaffen werden. Denn konkrete Maßnahmen wie Schutzzäune, Über-/Unterstiege oder Auffangkübel sind kosten-, arbeits- und personalintensiv und nicht überall umzusetzen. Zudem ist es fraglich, ob Straßenanrainer mit den Maßnahmen einverstanden wären. Eine Warntafel wäre relativ einfach zu platzieren, ohne die Disziplin der Verkehrsteilnehmer würde sie aber keine Wirkung entwickeln. „Daher“, so Markus Triendl, „ist der Appell an die Menschen die wirksamste Maßnahme zum Schutz der Amphibien.“ In der Region wird es etliche Krötenwanderwege geben, als konkretes Schutzprojekt hat sich Markus Triendl den Höllerhanslweg von Neurath bis Sierling mit den vielen Teichen in der unmittelbaren Nähe ausgesucht. In Bürgermeister Karl Bohnstingl hat er dabei einen Mitstreiter gefunden: „Die Kriechtiere sind ein wichtiger Teil unserer Natur und verdienen den Schutz.“ Die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer ist gleich doppelt gefordert: Nach der Laichzeit treten die Tiere den Rückweg in ihr angestammtes Wohnareal im Wald an.

Dieser Artikel könnte dich dazu auch interessieren:

Der Naturschutzbund sucht Frosch-Lebensretter
Ein Bild vor Ort gemacht: Bürgermeister Karl Bohnstingl, Markus Triendl (v.l.) | Foto: Gerhard Langmann
Die Frösche sind wieder unterwegs - besonders auf stark befahrenen Straßen lauert für sie Gefahr. | Foto: Robert Hofrichter
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.