Lesung aus "Held Hermann".
Leonora Leitl an der Mittelschule Stainz

Vielfach ausgezeichnete Autorin - Leonora Leitl (re)
  • Vielfach ausgezeichnete Autorin - Leonora Leitl (re)
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Die Bibliothek Stainz nutzte eine Aktion des Österreichischen Büchereiverbandes, um die Autorin, Grafikerin und Illustratorin Leonora Leitl (47) für eine Lesung nach Stainz zu holen. Konkret: Die Mühlviertlerin gab an der Mittelschule in der 3. b-Klasse von Fachlehrerin Christine Lapuch eine Kostprobe aus ihrem Buch „Held Hermann“.
„Ich habe drei Jahre recherchiert“, verriet Leonora Leitl, dass die Geschichte von Hermann (12) und seinen Geschwister Kurt (13) und Hedi (6) am Ende des 2. Weltkriegs spielt. In einer Zeit also, in der Entbehrung, Unsicherheit und Angst herrschten und es sehr strikte Verhältnisse für Kinder gab. Nicht umsonst nannten die Kinder ihre Mutter hinter vorgehaltener Hand Große Eisenfaust. Auch in der Schule herrschte - Stichwort Staberl - ein strenges Regiment.
In dieser von den Nationalsozialisten diktierten Zeit passiert dem kleinen Hermann das Missgeschick, ein Führer-Bild zu beschädigen. „Du bringst uns alle in den Wahnsinn“, war eine kräftige Watsch’n der Mutter die erste Reaktion. Warum diese Panik? Eine Verunglimpfung des Führers konnte tatsächlich böse Folgen nach sich ziehen.

Schlimme Zeit

Nach der Episode mit der alten Badehose, die schon mehrere Wiedergeburten erlebt hatte und schließlich als Putzfetzen Verwendung fand, kam die Autorin auf die ganz merkwürdigen Vorkommnisse in Hermanns Heimatstadt Freistadt zu sprechen. Stimmt das alles mit dem Krieg, dem Konzentrationslager und dem Verschwinden von Menschen? Ist die Sache mit den Zetteln, die nach dem Bügeln eine Botschaft freigeben, Tatsache oder erfunden? Recht bald bekamen die Kinder bei einer Hausdurchsuchung durch die Gestapo mit, dass alles bittere Realität war. Und dass ihr Vater Johann als Widerstandskämpfer im Gemeindearrest auf sein Todesurteil wartete.
Durch Erklärungen, Fragen und Vergleiche gelang es Leonora Leitl recht gut, den Kindern die Wirrnisse der Kriegszeit näherzubringen. Exakt das war die Zielsetzung der Klassenlehrerin als Rahmen zum Geschichtsunterricht. „Fertiglesen müsst ihr das Buch selber“, verriet die Autorin abschließend, dass „Held Hermann“ in der Schulbibliothek aufliegt.

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