Trauerfeier auf dem Friedhof Stainz.
Letztes Adieu für Josef Klinger

- In Treue fest - Josef Klinger
- Foto: KK
- hochgeladen von Gerhard Langmann
Es war eine würdige, musikalisch gefühlvoll umrahmte Wortgottesfeier, mit der sich am vergangenen Samstag die Familienangehörigen, Nachbarn, Bekannten und Arbeitskollegen vom viel zu früh verstorbenen Josef Klinger (57) verabschiedeten.
„Wir sind eine Zeit lang auf dieser Welt unterwegs“, erinnerte Pfarrer Dr. Marius Enăşel in seiner Begrüßung daran, dass Menschen uns eines Tages für immer verlassen. Zurecht wären dann traurig und ergriffen, Jesus gebe uns in diesen Stunden aber Hoffnung und Trost.
Nach der Lesung von Kantor Dipl.-Ing. Franz Hebenstreit und dem Evangelium sprach der Pfarrer vom legitimen Wunsch der Menschen, länger leben zu wollen. „Er ist ein Gott der Lebenden“, versicherte er, dass jeder Verstorbene mit Gott weiterlebt. „Das ist keine Phrase“, gab er sich sicher, dass dies auch für Josef Klinger gelte. Das Leben sei nicht beendet, sondern vollendet. Nicht umsonst werde in verschiedenen Sprachen „Adios“ oder „Adieu“ (zu Gott) gesagt.
Trauerrede
Die Nichten Julia und Johanna Hopfgartner lasen die Fürbitten, bevor Bürgermeister Walter Eichmann die Trauerrede für den verstorbenen Wirtschaftshofmitarbeiter hielt. „Wir stehen fassungslos und tief bewegt an seinem Sarg“, sprach er den frühen und plötzlichen Tod an. Ich wär‘ so gern bei euch geblieben – doch Gott bestimmte meine Ruh‘ – d’rum weinet nicht, ihr Lieben – Gott weiß allein, wozu!, zitierte er den Spruch auf der Parte, der trotz aller Trauer sinnhafte und persönliche Gedanken beinhalte und ein Abschied nehmen leichter mache.
Der Verstorbene wurde am 9. August 1964 als drittes von vier Kindern der Eltern Elfriede und Josef Klinger geboren. Nach Beendigung der Pflichtschulen absolvierte er die Landwirtschaftliche Fachschule in Stainz und engagierte sich danach voll in der elterlichen Landwirtschaft. Als schmerzvollen Einschnitt bezeichnete der Bürgermeister den frühen Tod von Schwester Annemarie im Alter von nur 43 Jahren. Durch zwei schwere Verkehrsunfälle wurde er auch selbst schwer vom Schicksal geprüft. Dennoch pflegte er lange Zeit liebevoll seine erkrankten Eltern.
Im Jahr 2014 trat Josef Klinger in die Dienste der Marktgemeinde, wo er im Wirtschaftshof tätig war. Sein handwerkliches Geschick, sein Humor und seine gute Laune waren ausschlaggebend dafür, dass er im Kreis seiner Kollegen überaus beliebt und wertgeschätzt war. Im privaten Bereich zählten wohl die traditionellen Familienfeiern zu Ostern und zu Weihnachten zu den absoluten Highlights. „Du bist in der Rolle als geliebter Onkel voll aufgegangen“, erinnerte der Bürgermeister an die Spiele mit den Nichten und Neffen und an das Bemühen, sich ihnen stets erkenntlich zu zeigen. „Das sind Momente, die für Familie und Freunde unvergesslich bleiben“, zitierte er einen Albert-Schweitzer-Spruch: Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen.
In seine Abschiedsworte bezog Bürgermeister Walter Eichmann auch den Kameradschaftsbund Stainz ein, dessen Mitglied Josef Klinger dreißig Jahre lang war. Seinen Grundwehrdienst leistete er im Jahr 1984 in der Kaserne Straß ab, wo er als Gefreiter abrüstete. Für seine Zugehörigkeit zum ÖKB wurde der Verstorbene mehrfach ausgezeichnet: Eiserne Medaille für 10-jährige Mitgliedschaft, Bronze- und Silbermedaille für besondere Verdienste.
Abschied des ÖKB
Nach dem Festakt nahm die Abordnung des Ortsverbandes ihren verstorbenen Kameraden in ihre Mitte und geleitete ihn zum Kriegerdenkmal, wo sie – umrahmt von der Bauernkapelle Mooskirchen – eine stille Andacht hielt. Mit gesenkter Fahne, einem Kranz und dem Lied vom guten Kameraden nahm sie endgültig Abschied von Josef Klinger.
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