Andacht vor der Pfarrkirche Stainz.
Ökumenisches Gebet für die Ukraine

Licht des Friedens für alle
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Ein Bläserquartett aus St. Josef unter der Leitung von Elisabeth Weinzerl umrahmte die Feier vor der Marienstatue. „Krieg ist weder gestern, noch heute und morgen nach dem Willen Gottes“, begrüßte Pfarrer Marius Enăşel mit der Botschaft, den in Gedanken verbundenen Menschen in der Ukraine eine Stimme zu geben. „Wir haben unter uns Betroffene, die nicht wissen, ob und wann sie zurückkehren können“, machte evang. Pfarrer Andreas Gerhold deutlich, dass Macht die Sicherheit der Menschen gefährdet. Er bat um den Beistand Gottes für alle Menschen, die sich um Leben und Sicherheit sorgen. Von vereinten Schwestern und Brüdern in Rußland und der Ukraine sprach Kanonikus Pfarrer Friedrich Trstenjak. „Alles verstummt in mir“, erbat er die Einheit des Geistes Gottes.

Angst vor Eskalation

„Die Eskalation des Konflikts macht uns große Sorgen“, machte Silvia Treichler, die Pastoralreferentin des Seelsorgeraumes Schilcherland, deutlich, dass es einfache Menschen sind, die es am härtesten trifft: „Wir teilen die Besorgnis und erhoffen eine friedliche Lösung.“ In der von Robert Langmann gesprochenen 1. Lesung war vom Vertrauen in Gott und der Hoffnung des Lichts zu hören.
Briefinhalten aus der Ukraine und Rußland waren die Schilderungen von Renate Renz und Inge Stelzer entnommen. Von der Gewöhnung an die Gefahr war da zu hören, vom Bereitstellen des Notfallkoffers und vom Ankauf von Vorräten. „Wir erleben einen Exodus junger Menschen“, betonte ein Schreiber aus dem Donezbecken, dass der Krieg von der Bevölkerung nicht gewollt ist und sie nie daran teilnehmen wollte.
Einen religiösen Zugang zum Thema versuchte die Lesung von Juliane Wendler. „Setzen wir unserer Furcht das Wort Gottes entgegen“, bat sie, die Bitten im Gebet offenbar werden zu lassen und keine Sorge zu haben. „Du bist ein Gott des Lebens“, beschrieb Rita Herold die Lage der Menschen mit Ratlosigkeit und Ohnmacht. Sie alle würden sich einen Weg des Friedens und eine Weitergabe des Lichts wünschen.

Worte der Betroffenen

Sehr ergreifend die Wortmeldung von Irena Avramenko, die mit vielen Landsleuten in Stainz gestrandet ist. „Wir machen uns große Sorgen“, bedankte sie sich in gutem Deutsch für die freundliche Aufnahme. Alles lief nach Plan, dann sei die große Angst gekommen. „Viele sind nach Polen, Deutschland und Österreich geflüchtet“, sprach sie die Hoffnung aus, bald wieder nachhause zu Verwandten und Freunden zu kommen. „Wir behalten sie in herzlicher Erinnerung“, hoffte sie, die Menschen aus Stainz einmal in die Ukraine einladen zu können.
„Zeige uns den Weg aus der Eskalation und zu deiner Weisheit“, erbaten Ulrike und Bernd Herzmaier in den Fürbitten den Beistand Gottes: Mache uns zum Werkzeug des Friedens und der Gerechtigkeit. Mit dem gemeinsam gesprochenen Vater unser bekräftigten die Anwesenden die Bitten.
Anschließend wurden – als Zeichen des Lichtes und der menschlichen Verbindung – Kerzen entzündet und von Hand zu Hand weitergegeben. Vor dem Segen der drei Geistlichen bedankte sich Silvia Treichler für das Kommen, für die Mithilfe und die verständnisvolle Anteilnahme: Mögen Sie sich bald wieder wohlfühlen können! Mit einem gesungenen Shalom! (Wohlbefinden) fand die beklemmende Feier ihren Abschluss.

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