3.955 erlebnisreiche Kilometer
Per Rad von Estland bis nach Bad Gams

Anerkennung für eine sportliche Höchstleistung | Foto: Gerhard Langmann
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Die beiden Erlebnisradler Kurt Sengwein und Johann Rumpf hält offenbar nichts zuhause: Nach Spanien, die Schwarzmeerküste, Norddeutschland und Makedonien tingelten sie nun vom Baltikum bis nach Bad Gams.

Den beiden Erlebnisradlern Kurt Sengwein (62) aus Bad Gams und Johann Rumpf (72) aus Rassach scheint tatsächlich keine Region zu weit zu sein. Ganz der Logik einer Windrose folgend wählten sie zunächst den Jakobsweg (Westen) und in der Folge die Schwarzmeerküste (Süden), Cuxhaven (Norden) und zuletzt Makedonien (Osten) als ihre Ausgangsziele. „Wir haben diese Region noch nicht gekannt“, gibt Kurt Sengwein, der organisatorische Frontmann, als Grund für die nunmehrige Fahrt vom Baltikum in die Weststeiermark an. In den sieben Wochen von Mitte Juni bis Anfang August legten die beiden Pensionisten bei ihrer Durchfahrt durch Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien und Österreich 3.955 Strecken- und 15.310 Höhenkilometer zurück. Obwohl sie in Polen dem Gebiet des kriegsführenden Rußland und der dort stationierten Wagner-Truppen bis auf dreißig Kilometer nahekamen, fühlten sich die beiden Radler in ihrer Sicherheit nicht bedroht. Das galt auch für die Übernachtungen in Hotels oder Jugendherbergen. Als Vorsichtsmaßnahme hatte das Duo seine Reise im Außenamt angemeldet.

Eine fordernde Reiseroute

Ihren Ausgang nahm der Trip ganz standesgemäß mit dem Flug von Graz über Frankfurt nach Tallinn. Die Räder wurden nach einer Zugreise schließlich in Narva ausgepackt, von wo es – im Schnitt rund neunzig Kilometer pro Tag – durch Estland bis nach Parnu ging. Sechs Tage waren dann auch für Lettland eingeplant. Letzte Station war die Ortschaft Kuldiga, auf welche eine deutlich bergigere Region in Litauen wartete. Waren davor Unterschiede von täglich 240 Höhenmetern zu bewältigen, standen nunmehr täglich knapp vierhundert Höhenmeter an. Die sechs Tage von Suwalki bis nach Warschau auf polnischem Staatsgebiet verliefen dann eindeutig ruhiger. Ein Wort zu den Großstädten Tallinn, Riga, Vilnius oder Warschau: Hier schoben die beiden Radler so genannte Kulturtage ein, um mit einem deutschsprachigen Führer Land, Leute und Geschichte kennenzulernen. In Warschau erfolgte diese Führung per Rad. Auch ein bleibendes Erlebnis: In Vilnius stießen die Weststeirer auf das Treffen von US-Präsident Joe Biden mit Präsident Wolodimir Selenskyi aus der Ukraine. Zurück zur Tour, die nunmehr für eine Woche nach Tschechien führte. Charakteristisch: Pro Tag waren Höhenunterschiede von rund sechshundert Metern zu bewältigen, was sich natürlich in einer etwas geringeren Kilometerleistung niederschlug. Dennoch: Brünn bildete den letzten Aufenthalt in Tschechien, ab Wilfersdorf in Niederösterreich bis ins heimatliche Bad Gams ging es nur mehr auf österreichischem Gebiet weiter.

Gratulation in der Heimat

Einmal mehr stellte sich daheim Stainz-Vizebürgermeister Franz Hopfgartner als Gratulant ein. „Euer Wille und eure Motivation sind beeindruckend“, zeigte er sich von den körperlichen Leistungen in dem doch nicht mehr ganz jugendlichen Alter angetan. „Ihr seid einfach nicht zu bremsen“, überreichte er dem sportlichen Duo eine flüssige Anerkennung und zog  weitere Fahrten mit dem Rad in Betracht. Was umgehend positiv bestätigt wurde: „Angedacht“, so die Antwort, „sind Radtouren durch Italien bis zum Stiefel und eine Kulturreise nach Holland. Worauf mit einem Glaserl Wein im Beisein von Tochter Silke und Enkerl Melina angestoßen wurde.

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