Rauchiger österreichisch-australischer Mix

Alles der Reihe nach: Zuerst wies StainZeit-Sprecher Gerhard Pilz die Besucher auf die neue Bestuhlung im Dachbodentheater hin, dann bat er Chris Shermer auf die Bühne. Der sich in der Folge als Chaot und Weltenbummler präsentierte.
Zuerst zog es den gebürtigen Salzburger nach Norden, wo er – kein Wunder bei dem Feschak – in Köln eine Freundin traf, die ihm so einiges zeigte. Ziel war aber Stockholm, das ihm Kreativität versprach: Natur, tolle Stadt und gute Musik. Ebendiese Musik präsentierte der 43-Jährige seinem Publikum: auf der Gitarre, mit rauchiger Stimme, in unnachahmlicher Natürlichkeit. Immer bedacht, die Zuhörer in den Ablauf einzubinden.
Die Stücke, zumeist Eigenkompositionen, waren getragen von Kraft und Ursprünglichkeit im Vortrag. Die Gitarre diente ihm als Werkzeug, das es exzessiv zu fordern galt. Mit der Griffhand produzierte er Töne, den Gitarrenkörper verwendete er als Schlagfläche und mit dem Fuß klopfte er den Rhythmus dazu. Ein Energiebündel, das auch Coverversionen der „Beatles“ und der „Rolling Stones“ mit eigenem Feuer belebte. Dabei: Ganz ohne Zeitkritik ging es nicht ab. So nicht, lautete der Befund zum aktuellen Umgang mit den Asylanten, zur Positionierung einer (nicht genannten) Partei in Österreichs rechtem Eck und dem Verhalten gegenüber Waisen: Orphans!
Zu guter Letzt sprach Chris Shermer, in dessen künstlerischer Vita 4.000 Konzerte zu Buche stehen, das Heimweh an, das ihn von jung an begleitete. Seine Erkenntnis: Man sollte nicht immer allen alles recht machen wollen.