Reformen als wesentliche Herausforderungen im neuen Schuljahr

Seit 1. April sind Harald Schwarz und Heinz Zechner in der Bildungsregion Südweststeiermark als Pflichtschulinspektoren (PSI) für die Bezirke Leibnitz und Deutschlandsberg verantwortlich. Die WOCHE bat die beiden zum Gespräch.

Welche Neuerungen sind im Schuljahr 2018/2019 zu erwarten?
Mit 1. September 2018 erwarten uns, wie jedes Jahr zum Schulbeginn, einige Veränderungen im schulischen Bereich. Einige Themen werden erst kurz vor Schulbeginn einer Klärung zugeführt, da es mehrere Reformvorhaben gleichzeitig betrifft und die einheitliche Umsetzung eine besondere Herausforderung darstellt. Alle Schulen werden mehr Autonomie erhalten und damit auch mehr Verantwortung übertragen bekommen. Bis 1.1.2019 wird der Landesschulrat zur Landesbildungsdirektion umgewandelt. Damit wird es nicht nur Veränderungen geben, sondern hoffentlich auch Verbesserungen im administrativen, pädagogischen und operativen Bereichen. Die bisherigen Zentren für Inklusion und Sonderpädagogik (ZIS) werden neu strukturiert und heißen ab 1.9.2018 FIDS (Fachbereich Inklusion, Diversität, Sonderpädagogik). Von diesen Kompetenz- und Beratungsstellen wird es zwei in der Bildungsregion Südweststeiermark geben.

Wie gestalten sich die aktuellen Schülerzahlen im Bezirk Deutschlandsberg?
In den Volksschulen sind die Schülerzahlen stabil und ermöglichen eine kontinuierliche Schulentwicklung durch verlässliche organisatorische Rahmenbedingungen. Die Neuen Mittelschulen haben im Bezirk Deutschlandsberg vier Klassen verloren.

Wie funktioniert die Integration von nicht-deutschsprachigen Kindern im Bezirk Deutschlandsberg?
Die Integration von Schülerinnen und Schülern mit nicht-deutscher Muttersprache funktioniert durch das große Engagement der Direktorinnen und Direktoren sowie der handelnden Pädagoginnen und Pädagogen sehr gut. Es ist den Lehrerinnen und Lehrern ein besonderes Anliegen, diese Kinder im Erlernen der deutschen Sprache bestmöglich zu unterstützen.

Welche personellen Veränderungen erwarten uns im kommenden Schuljahr im Pflichtschulbereich?
Im personellen Bereich konnte ich viele wunschgemäße Versetzungen durchführen und es wurden auch noch zusätzlich einige junge Pädagoginnen angestellt. In der NMS haben Ruhestandsversetzungen die personelle Situation doch etwas entschärft.

Wie hat sich die Rolle des Lehrers in den vergangenen Jahren verändert?
Die Rolle der Lehrerin und des Lehrers hat sich, wie in allen anderen Berufsfeldern auch, stetig verändert. Die Digitalisierung ist ein wichtiger Bereich, der vor den Klassenzimmern nicht stoppt und wobei es neue Aufgaben und Herausforderungen gibt. Die Verantwortungsübernahme für Lernprozesse und deren Dokumentation und Evaluation ist sicherlich größer geworden in den letzten Jahren.