Eine mysteriöse E-Mail verursacht viel Aufregung:
Schmutziges Finale im Wieser Gemeinderatswahlkampf

Bürgermeister Josef Waltl ist schockiert: „Ich finde es niederträchtig, dass ein Mitbewerber das notwendig hat. Wenn man diese Bilder sieht, hört sich der Spaß auf!“ | Foto: Josef Fürbass
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  • Bürgermeister Josef Waltl ist schockiert: „Ich finde es niederträchtig, dass ein Mitbewerber das notwendig hat. Wenn man diese Bilder sieht, hört sich der Spaß auf!“
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Das Corona-Virus hat den steirischen Gemeinderatswahlkampf im März kurzfristig gebremst. Neu aufgenommen, biegt er nun in die Zielgerade. In Wies ist er von einem negativen Beigeschmack behaftet. Eine E-Mail mit manipulierten Fotos ist aufgetaucht, die Bürgermeister Josef Waltl unter anderem mit Adolf Hitler vor dem Eifelturm in Paris zeigt. Nun sind die Ermittler am Zug...

(jf). „Anscheinend gibt es auch auf Ebene der Gemeinderatswahl den Versuch, über das Internet negativ Einfluss zu nehmen“, ist Josef Waltl, Bürgermeister der Marktgemeinde Wies und Spitzenkandidat der Liste aller Wieser (LAW) bestürzt. Was ist konkret geschehen? „Eine unbekannte Person hat eine LAW-Mailadresse angelegt und über diese eine Präsentation mit manipulierten Fotos in Umlauf gebracht.“
LAW Immer für Wies. Zur bevorstehenden Gemeinderatswahl senden wir Ihnen eine Präsentation unserer Leistungen und bitten um Ihr Vertrauen. LAW Waltl, lautet der Begleittext.
Startet man die Powerpointpräsentation, erscheint das LAW-Logo und fällt ein Schuss. Zwei nachfolgende Aufnahmen von Veranstaltungen in Wies werden von einer Serie von Katastrophenszenarien abgelöst. Immer im Bild ist mittels Fotomanipulation Bürgermeister Waltl. Mal vor der sinkenden Titanic, mal vor einer einstürzenden Brücke, mal vor einem brennenden Luftschiff, mal vor einem Atompilz und auch zweimal an der Seite von Adolf Hitler. Bei einer anderen Darstellung – links Josef Waltl, rechts die Kreuzigung Jesus – ertönt wieder ein Schuss. Auch ein Foto von der Enthüllung der drei Grazien im Wieser Kreisverkehr ist zu sehen.
Der Ortschef hat bei der Polizei Anzeige erstattet und auch einen Rechtsanwalt eingeschaltet. „Es ist davon auszugehen, dass hier einige strafrelevante Tatbestände vorliegen, denen auch nachgegangen wird. Ich bin entsetzt, mit Hitler in Verbindung gebracht zu werden, und wenn auch noch Schüsse fallen, ist das sehr bedrohlich“, findet Waltl die ganze Sache sehr abstrus. „Das ist tiefstes Niveau, wenn man versucht, die Leute kurz vor der Wahl damit zu beeinflussen.“ Es gäbe laut Waltl klare Vermutungen, „wem diese untergriffige Geschichte zuzuordnen ist.“
Erhalten hat die sonderbare E-Mail ein Teil der Mitarbeiter im Kindergarten, im Bauhof, in der Kläranlage, im Innendienst sowie auch ein LAW-Kandidat. „Die Empfänger haben nicht gewusst, was sie davon halten sollen. Mir ist es wichtig, dass die Bevölkerung weiß, dass wir nicht die Absender sind“, betont LAW-Obmann Josef Waltl.

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