Sonderausstellung in Stainz nun eröffnet

- Die Kultur des Essens im Blickpunkt_Foto: Gerhard Langmann
- Foto: Gerhard Langmann
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Mit der Sonderausstellung „Vielfalt statt Einheitsbrei – Von der Kultur des Essens“ begibt man sich im Schloss Stainz auf kulinarische Pfade.
„Diese Schau ist der Ernährung gewidmet,“ betrachtete Joanneum-Intendant Peter Pakesch in seiner Begrüßung das Essen als Bedürfnis, das zum Mensch-Sein ganz einfach dazu gehöre. Die Zähmung des Feuers, so seine These, sei der Beginn des Essens gewesen, der viele zivilisatorische Prozesse in Gang gebracht habe. Als Hausherr begann Kurator Karlheinz Wirnsberger seine Einführung eher nachdenklich. „Wir sollten überlegen, wie gut es uns heute geht,“ machte er deutlich, dass dies in der Vergangenheit nicht immer so gewesen sei. Kaum jemand könne sich erinnern, dass die Nahrungsherstellung mit viel Arbeit verbunden gewesen sei. Doch genau das sei Anspruch der Ausstellung:
Sie soll zur Auseinandersetzung anregen.
Die Vielfalt der Schau verglich Landesrat Christian Buchmann mit der Vielfalt der EU-Regionen, welche die Qualität eines Landes tragen.
„Wir brauchen sichere Lebensmittel,“ sprach er auch das allgegenwärtige Thema „convenience food“ und den bewussten Umgang mit Lebensmitteln an. Nachdem die Ausstellung offiziell eröffnet wurde, war bei den zahlreichen Gästen Drängeln angesagt: um Plätze bei den geführten Rundgängen oder einer guten Position bei den Verpflegungsoasen.
Die zentrale Bedeutung des Themas verdeutlicht Karlheinz Wirnsberger: „Essen ist mehr als nur eine reine Nahrunsaufnahme. Essen ist Kulturgut, ist versehen mit Werten und ist oftmals Träger mythischer Symbole, ist eine sinnliche Erfahrung.“ Aber auch die Frage, ob es noch eine typische österreichische Küche gibt und wer bzw. was eine solche beeinflusst, wird im Mittelpunkt des Interesses stehen. Mit Bezug auf die heute immer öfter auftretenden „Genussregionen“ wird des Weiteren die Entwicklung von „Speiselandschaften“ – hierbei wird vor allem die Steiermark speziell Berücksichtigung finden – betrachtet werden. Wie in der Ausstellung ebenfalls zu sehen ist, ist Ernährung aber stets auch eine wichtige Inspiration für die bildende Kunst. Vom Stillleben bis zur Fastenspeise spannt sich der Bogen der Künste und gibt so auch Aufschluss über Gewohnheiten bestimmter Zeitepochen.
Die Ausstellung „Vielfalt und Einheitsbrei“ hat täglich außer Montag von 9 bis 16 Uhr geöffnet.
Informationen und Auskünfte: Landwirtschaftsmuseum Schloss Stainz Schlossplatz 1, 8510 Stainz, Tel.: (3463)2772-34. Text: Gerhard Langmann, Martina Schweiggl
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