Dachbodentheater Stainz
Umjubelter Poetry Slam-Heimsieg für Lilly

Tagessiegerin Lilly mit Moderator Yannick Steinkellner und den "Silbernen" Jan Schmidt, Franziska Rieder und Sonja Pustak (v.l.)
9Bilder
  • Tagessiegerin Lilly mit Moderator Yannick Steinkellner und den "Silbernen" Jan Schmidt, Franziska Rieder und Sonja Pustak (v.l.)
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Sie kam, sah und siegte: Lilly aus Stainz siegte beim Poetry Slam im Dachbodentheater vor Sonja Pustak, Franziska Rieder und Jan Schmidt. Yannick Steinkellner war ein umsichtig-schlagfertiger Moderator.

Wer geglaubt hatte, dass der Poetry Slam am vergangenen Samstag im Dachbodentheater ein harmloses Vorlesen aus dem Tagebuch sein würde, hatte sich gründlich getäuscht. Da passt schon eher das Narrativ eines Gladiatorendreikampfes in einer römischen Arena, bei denen aus einem Dreikampf nur ein Sieger hervorgehen konnte. Die Stilmittel waren allerdings alles andere als martialisch. Als Arsenal dienten den Teilnehmern geschliffene Texte, übertriebener Dialekt oder hoch schwebende Gedanken. Auch die basisdemokratischen Abstimmungsmodi „Käse“, „Schinken“ oder „Linsen“, die über Aufstieg oder Tagessieg entschieden, konnten als liberal eingestuft werden. Moderator Yannick Steinkellner hatte mit Charme, Schmäh und Feingefühl alles in der Hand. Und wenn er aus einem Dreierpulk eine zweite Teilnehmerin aufsteigen lassen wollte, ließ er sich das vom Publikum mit einem lauthalsen „Jo, måch ma!“ bestätigen.

And the winner is ...

Damit wären wir bei den drei Grunddurchgängen angelangt, aus denen sich Franziska Rieder, Sonja Pustak, Jan Schmidt (er war aus Nordrhein Westfahlen angereist) und „Rookie“ Lilly als Aufsteiger durchsetzten. Auf dem Weg in die nächste Runde ließen sie Poetry-Größen wie Karl Fanta, Jasmin Haas, Emil Kaschka (Österreichischer Meister), Jimi Lend und Martha hinter sich. „Wir haben die Reihenfolge abgesprochen“, bat der Moderator Sonja Pustak als erste in den Ring. Wann ist Zeit für Zeit? lautete ihre Frage, wann für das Leben, das Lieben und das Fragen? Bei Franziska Rieder ging es um FOMO (Fair Of Missing Out) und um die Angst, ein gewisses Wissen nicht zu wissen und nur die Gegend, statt den Weg zu sehen. „Daumen machen uns zum Menschen“, lautete die evolutionäre Erkenntnis von Jan Schmidt, der sich mit Haaren am Arsch, geselligen Wespen und zufriedenen Molchen auseinandersetzte. Schließlich landete Lilly bei Kreaturen, die in unbekannte Richtungen gehen, denen man auf dem eigenen Weg begegnet und sich schließlich im blühenden Laufe der Ewigkeit verlieren.
Die Überschrift hat es bereits verraten: Der Titel Poetry-Marktgemeindemeisterin ging für ein Jahr an Lilly, während sich Sonja Pustak, Franziska Rieder und Jan Schmidt mit Rang 2 begnügen mussten. Für die vielen Besucher war der Slam ein hörens-, sehens- und erlebenswertes Spektakel der poetischen Sonderklasse.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.