Verrückt - oder doch nicht?

Ein grässliches Gefühl, lebendig begraben zu werden: Schauspieler Stefan Wey als Doktor Teer mit einem Patienten
  • Ein grässliches Gefühl, lebendig begraben zu werden: Schauspieler Stefan Wey als Doktor Teer mit einem Patienten
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

„Wer hat in meinem Klinikraum herumgespielt?“ Doktor Teer widmete sich gerade seinen sanften Behandlungsmethoden, die einen Widerspruch nicht, dafür aber jedwede Bestärkung vorsehen. Und wenn der Professor ein Hund sein will, dann gehört er manchmal weggesperrt. „Puntigam links, wo ist das?“, reicht der Psychiater einem Besucher die gerade abgerissene Hand eines Patienten, um darauf unvermittelt zu erklären, dass der Irre zum Aufpasser der anderen werde.
Und Eddie? Der erlaubt sich einfach tot zu sein. Noch dazu mit einem hinterlassenen Abschiedsbrief. „Manche haben mich verrückt genannt“, musste Doktor Teer da lesen. Die Erkenntnis: Ich war verrückt! Aber wie im Kreis der Irren auf ein derartiges Ereignis reagieren? Gut, als Reaktion malen wir ein Bild von Eddie. Mit einem Riss auf der Stirn: Willst du ihn anfassen? Nein, das wäre ja wie Tannenzapfen in eine Nusstorte backen.
Mit Vehemenz drängte sich das Stück seinem Finale – dem weise geplanten, keine Spuren hinterlassenden auf das Satansauge gerichteten Tod des Professors hin. War da ein Schrei mitten in der Nacht? Aber nein, auch die Polizei fand keinen Hinweis. Denn das Herz, das wie ein Wecker schlug, konnte sie nicht hören. Zum Glück – oder war auch das eine Täuschung – war alles nur gespielt.
Als Meister der Darstellung, der das Stück von Edgar Allen Poe mit den Puppen zu einem dramatischen Schauspiel entwickelte, agierte der deutsche Schauspieler, Regisseur und Sprecher Stefan Wey (47).

Wo: Dachbodentheater, Stainz auf Karte anzeigen
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.