Gesunde Gemeinde Stainz
Vivid-Vortrag zum Thema Digitale Medien im Fokus

Isabella Kranacher (Vivid) und Brigitte Kürschner (Gesunde Gemeinde Stainz) v.l.
3Bilder
  • Isabella Kranacher (Vivid) und Brigitte Kürschner (Gesunde Gemeinde Stainz) v.l.
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Zählt mittelbar auch zur Gesundheit: Beim Gesunde-Gemeinde-Vortrag referierte Isabella Kranacher (Vivid) über den Umgang mit Medien.

Mit dem Bereich Digitale Medien hat sich Brigitte Kürschner von der „Gesunden Gemeinde Stainz“ eines Themas angenommen, das vielen Eltern und Erziehungsberechtigten unter den Nägeln brennt. Als Referentin hatte sie Isabella Kranacher von Vivid, der Fachstelle für Suchtprävention in der Steiermark eingeladen. „Wir gehen unvoreingenommen und neutral an das Thema heran“, versicherte die Vortragende, dass die Angebote von Vivid für Alt und Jung kostenfrei zur Verfügung stehen. Allerdings sei die Begleitung eines Betroffenen ein langfristiger Ansatz, denn jedes Kind, jeder Erwachsene und jede Familie sei anders. Auch klar: Eltern sind die Experten, sprich: Vorbilder, für den Nachwuchs. Verbote und einseitige Vorgaben oder gar ein Negieren seien keinesfalls der richtige Weg. „Stärken Sie Ihr Kind“, betonte sie, dass es etwas ganz Natürliches ist, um Rat zu fragen. Als Patentrezept stellte sie in den Raum: „Eine gute Beziehung ist die beste Filterabwehr.“

Abschalten ist schwierig

Eine Tatsache: Kinder wachsen mit sozialen Medien auf. Etwa drei Viertel der Jugendlichen nutzen Whatsapp, Instagram oder Youtube. Daher müsse es das Ziel sein, den Kindern Orientierung und Begleitung anzubieten. Das beinhalte auch, sich selber mit dem Thema auseinanderzusetzen. „Sie sollen den kritischen und selbstbestimmten Umgang erlernen“, stellte Isabella Kranacher klar, dass soziale Medien als Bereicherung anzusehen sind. Die Gefahr? Internet ist nie aus. Soll heißen, Programme, Spiele und Interaktionen sind derart fesselnd (etwa Belohnung für gutes Spiel) gestaltet, dass ein Abschalten schwer möglich ist. Man sollte aber nie vergessen, dass es den Anbietern stets um wirtschaftlichen Erfolg geht, der von den Usern mit dem Lukrieren von Daten und der Aufmerksamkeit der Player bezahlt wird. Eine Zeitspanne: Rund drei Stunden nutzen Herr und Frau Österreicher Social Media, etwa achtzig Mal nehmen sie ihr Handy zur Hand, sie absolvieren etwa 2.617 Displayberührungen – pro Tag! Die Wissenschaft hat dafür den Begriff Technoferenz (Beeinflussung durch Medien) kreiert.

Sucht versus Glück

Wie definierte die Referentin den Begriff Sucht? Wenn das Verlangen stärker ist als der Verstand. Generell gilt, dass jene Suchtmittel am schnellsten abhängig machen, die unmittelbarer (etwa Nikotin, Social Media) auf die Konsumierenden wirken. Als Gegenstück ist Glück anzusehen. Mit Computerspiel, Internetporno, Social Media, Onlinekonsum und Onlineglückspielsucht nannte sie die häufigsten Internetnutzungsstörungen. Die natürlich nicht ohne Auswirkungen bleiben. Befragte Jugendliche (7. Schulstufe) nannten schlechte psychische Gesamtkonstitution, Neigung zur Langeweile, Angstzustände, Schlafbeschwerden und eine höhere Tages-/Nachtnutzung als Folgen ihres Internetkonsums. Der prägnante Merksatz an Eltern: Überlassen Sie das „You are great“ niemals den Medien!

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.