Öko-Treff Pfarre Stainz
Was steckt in unseren Lebensmitteln?

Organisatorin Martha Schriebel, Vortragende Melanie Sopper (v.l.)
3Bilder
  • Organisatorin Martha Schriebel, Vortragende Melanie Sopper (v.l.)
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Öko-Treffs der Pfarre Stainz finden im Vier-Wochen-Intervall im Pfarrheim statt. Beim jüngsten Vortrag von Melanie Sopper ging es um die Nachhaltigkeit in der Ernährung.

Ob der Vortrag von Ernährungswissenschafterin Melanie Sopper im Rahmen der Öko-Treffs der Pfarre Stainz beruhigend war, sei dahingestellt, informativ, umfassend und kompetent war er in jedem Fall. Die Referentin ging sehr genau auf den Bereich Zusatzstoffe, ihre Aufgabe und ihre Kennzeichnung ein. „Seit der Industrialisierung sind sie stark in Verwendung“, benannte die Referentin ihren Sinn in der Konservierung, Farbgebung, Konsistenz und der Süßung von Lebensmitteln. Seit 2009 gilt dafür eine EU-Verordnung, in Summe sind dort 320 Zusatzstoffe (67% natürlicher, 33% synthetischer Herkunft) angeführt. Eine Zulassung bedeutet, dass der Zusatzstoff in einer täglichen Aufnahmemenge unbedenklich ist. Es kann durchaus sein, dass ein Zusatzstoff in der EU zugelassen wird, in den USA aber nicht. Dargestellt wird die Zulassung im so genannten ADI-Wert. So weit, so gut. Für die oben zitierte Beunruhigung sorgte die Tatsache, dass eine Wechselwirkung oder allergische Reaktionen nicht untersucht werden. Auch fraglich bleibt, wie die Werte von Tierversuchen auf den Menschen übertragen werden können. Auch in der EU-Vorgabe: Die Auflistung der Zusatzstoffe (entweder Vollname oder Erkennungsnummer) muss auf dem Produkt nach dem Gewichtsanteil aufgedruckt sein. Eine derartige Auflistung müsste auch bei losen Produkten oder/und in Betrieben (etwa Gastronomie, Bäckereien, Metzgereien) ausgehängt sein.

Verschiedene Bio-Siegel

Im Teil nach der Pause beschäftigte sich Melanie Sopper mit Bio-Lebensmitteln und deren Kennzeichnung. Im Begriff Bio verstehen sich ein geschlossener Betriebskreislauf, kein Einsatz von Kunstdünger, chemisch/synthetischen Mitteln und Gentechnik. Bio-Betriebe werden einmal im Jahr geprüft, es gibt etliche Prüfsiegel. Die geringsten Anforderungen verlangt das EU-Bio-Siegel, die strengsten Auflagen das Demeter-Siegel. Daneben gibt es die Siegel Bio Austria, Ama Bio, Bio-Marken von Handelsketten gelten nicht als Siegel, halten sich jedoch ziemlich exakt an Bio-Regeln. „Gefährlich“, so die Vortragende, „sind Begriffe wie „naturnah“, „nachhaltig“, „umweltgerecht“ oder „aus kontrolliertem Anbau“, die keinen Bezug zu Bio aufweisen. Definitiv: Begriffe wie biologisch oder ökologisch sind gesetzlich geschützt. Abschließend noch ein Sidestep zur nachhaltigen Ernährung, die sich ganzheitlichen Grundsätzen (ökologisch, ökonomisch, sozial, gesund, pflanzlich, regional in der Gewichtung ihrer Treibhausgasvermeidung) unterwirft. Im Narrativ „Gesundheit braucht Zeit“ (kurze Wege, Zeit zum Reifen, in der Zubereitung, beim Essen) spiegelt sich die Sichtweise recht gut wider.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.