Vortrag und Buchpräsentation im Jagdmuseum Stainz
Wildtier unter der Lupe

Beatrix Neumayer und Karlheinz Wirnsberger bei der Begrüßung
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  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Neugier nannte Beatrix Neumayer in ihrem Vortrag als Anstoß zum Buch. Konkret die Neugier eines Naturparkwächters, dessen Frage nach dem Körperbau eines Wildtiers sich nirgends nachschlagen und die Tierärztin zur Buchautorin werden ließ.
Exemplarisch ging die Kärntnerin in der Folge auf Wildtiere, ihre Organe und ihren Körperbau ein. „Es hat einen großen Kopf“, erläuterte sie am Beispiel eines Rottiers, warum es die vielen Muskeln, Verbindungen und Bahnen braucht. „Das Ohr kann als Radar bezeichnet werden“, ging sie Maul, Nase, Gehörgang, Gehirn, Nervensystem, Speicheldrüse und Schädelnähte (sie verzichtete auf die Verwendung der Jägersprache) durch. Immer wieder verblüffte sie mit überraschenden Details. Etwa, warum die Schädelnähte beweglich (Knautschzone) sind, das Gehirn eines Wildtieres größer als das eines Haustieres ist und das Tier einen klar gesteuerten Tag-/Nachtrhythmus hat.
Sehr ins Detail ging sie bei der Nase, die sie als Wetterstation bezeichnete. Wie das Riechen funktioniert? Die chemischen Duftteilchen werden an das Hirn weitergeleitet und dort bewertet (bei Düften mit unangenehmer Erinnerung ergreift das Wildtier die Flucht) wird. Zum Vergleich: Ein Mensch weist 5 cm2, ein Hund 200 cm2 „Riechareal“ auf. Auch auf die Anordnung der Organe ging sie ein. So ist etwa das Auge eines Raubvogels tiefer gelegt (als Schutz bei hohen Geschwindigkeiten) und deutlich größer (zur eklatant besseren Sehkraft). Und die Herzleistung? Ein menschliches Herz transportiert 7.000 Liter pro Tag, ein im Vergleich winziges Murmeltier kommt auf 600 Liter, während ein Walherz 900 Liter pro Minute schafft.
Im Flug verging der interessante Vortrag, der kräftig akklamiert wurde. „Wir verstehen uns als Info-Pool für die Jagd“, verwies Museumsleiter Karlheinz Wirnsberger abschließend auf das Buch, das es in der Folge zu erwerben (Buch-, Kunst- und Musikalienverlag Sternath, Mallnitz) gab. Was es noch gab: eine Frage- und Diskussionsrunde und Kärntner Schmankerl als Fingerfood.

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