Wird „Gisela“ wieder eingesperrt?

ORF-Redakteurin Ilse Amenitsch (li) leitete die Diskussion
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In der Diskussion am vergangenen Dienstag ging es um jene „StainZeit“-Aktion im Oktober 2015, in welcher der davor unter einer Gaupe versteckten Giraffe des Künstlers Helmut Dick ein Sichtfenster für die Außenwelt verpasst wurde. Erlaubte Maßnahme? Unerhörtes Vorgehen? Einschränkung der künstlerischen Freiheit?
Zur Information der Besucher blätterte -Sprecher Anton Lederer zunächst zurück in das Jahr 2009, als die Skulptur im Rahmen der Initiative Kunst im öffentlichen Raum aufgestellt wurde. „Wir haben uns die in Frage kommenden Orte angeschaut“, bemerkte er, dass in Stainz mit „Frida“ eine engagierte Jugendbewegung am Werk war.
„Was macht eine Giraffe in Stainz?“ ORF-Moderatorin Ilse Amenitsch wandte sich als Diskussionsleiterin direkt an den Schöpfer Helmut Dick. „Ich wurde nicht kontaktiert“, zeigte sich der aus Belgien stammende Künstler mit der Veränderung nicht einverstanden. „Durch die Öffnung des Daches wurde sie entzaubert“, merkte er an, dass gerade die Verhüllung das Drehmoment der Aktion gewesen sei.
Namens der Kulturinitiative „StainZeit“ sprach Gerhard Pilz von einem latenten Unverständnis in der Bevölkerung. „Die Leute haben es bis heute nicht verstanden“, wollte „StainZeit“ mit der Öffnung des Daches eine Belebung des Kunstwerkes erreichen. „Von Beginn an gab es Gegner“, informierte Bürgermeister Walter Eichmann über die schwere Geburt, das Projekt im Gemeinderat durchzubringen. Für den gemeinsam mit den Jugendlichen stark engagierten Holger Unterweger war das Projekt damals eine große Sache. „Heute ist dieser Aspekt einer Jugendbeteiligung in Stainz nicht mehr da“, warf er ein, dass sich die Jugendlichen durch die eigenmächtige Veränderung brüskiert fühlen könnten.
In Richtung Lösungsfindung die Wortmeldung von Elisabeth Fiedler vom Institut für Kunst im öffentlichen Raum: „Wir alle haben eine Verantwortung gegenüber der Kunst“, forderte sie Verantwortung voreinander ein. Ihr klarer Standpunkt: „Verändern geht nicht.“
Als Ausweg aus der Situation zeichnete sich ein – noch zu präzisierender - Kompromiss ab: Die Giraffe soll wieder umschlossen und einer Renovierung unterzogen werden. Anknüpfend daran soll Helmut Dick ein Nachfolgeprojekt kreieren.

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