Vier genussvolle Schilchertage.
Zum Abschluss gab’s eine Flugshow

Hoheiten dürfen sich verwöhnen lassen
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STAINZ. – Der Erzherzog-Johann-Markt kann auf abwechslungsreich-unterhaltsame Schilchertage zurückblicken. Wieder einmal zogen der einzigartige Schilcher, die kulinarischen Schmankerl und das abwechslungsreiche Musikprogramm viele Tausend Besucher (gefühlt 12.000) auf den Stainzer Hauptplatz. Der Kalender meinte es gut mit den Veranstaltern: Mit Maria Himmelfahrt dauerte der Event vier Tage.
„Sie sind eine Erfolgsgeschichte“, würdigte Organisatorin Claudia Dunst-Mösenlechner in ihrer Begrüßung die Aufbauarbeit von Erich Jud. Ein Jahr habe sie die Möglichkeit zum Zuschauen gehabt, nunmehr dürfe sie die Veranstaltung selber weiterführen. Sie dankte allen mitwirkenden Weinbauern, Direktvermarktern, Vereinen, Gastwirten und Organisationen für ihr Engagement.

Begrüßung der Gäste

Die Festrede war diesmal die Angelegenheit von Vizebürgermeister Karl Bohnstingl, der den wegen einer medizinischen Behandlung verhinderten Bürgermeister Walter Eichmann vertrat. In seiner Begrüßung hieß er alle Gäste – darunter LR Werner Amon, LAbg. Maria Skazel, BH Doris Bund, die Bürgermeister Josef Niggas und Stephan Oswald, die Weinhoheiten Lisa Müller und Sophie Friedrich, Pfarrer Andreas Gerhold, Vbgm. Franz Hopfgartner, GemKass Ernst Kahr, Ortsparteiobmann Bernhard Lazarus, alle Gemeinderäte, Konsul Manfred Kainz und Michael Klein von der Wirtschaftskammer, die Bankenchefs Jörg Bugram und Anton Tschuchnik sowie die Musikkapelle - herzlich willkommen. „Sie werden ein voller Erfolg“, bekräftigte er, seitens der Gemeinde voll hinter den Schilchertagen zu stehen.

Gemeinsame Eröffnung

Ihre letzte Rede als Hoheit hielt Weinprinzessin Lisa Müller aus Wies. „Es war eine schöne Zeit“, bedankte sie sich, in den vergangenen drei Jahren viel Neues kennengelernt zu haben. Dann brach sie eine Lanze für den Schilcher: „Er ist wohl der beste Wein.“ Frisches blaues Blut, kann man sagen, brachte die designierte Weinkönigin Sophie I vom Weingut Friedrich aus Langegg in die Runde. „Es ist eine großartige Sache“, betonte sie, schon als Mädchen im Betrieb mitgearbeitet zu haben. Das Ziel für ihre zweijährige Regentschaft: „Ich möchte den steirischen Wein würdig präsentieren.“

Landeshymne als Abschluss

Seinen Dank an die Organisatorin Claudia Dunst-Mösenlechner überbrachte auch LR Werner Amon, der vom Glück sprach, vier Tage feiern zu können. „Ich habe ihn schon probiert“, kam LAbg. Maria Skazel auf die verschiedenen Farbnuancen des Schilcherweins zu sprechen. „Für die Gäste ist das wohl ein Grund, sich durchzukosten“, wünschte sie den Schilchertagen einen wunderbaren Verlauf. Den Abschluss der Eröffnungsfeier bildete die Landeshymne.

G’scheit und ausgelassen feiern

Damit war der Startschuss für vier Tage Leichtigkeit, Fröhlichkeit und vielleicht auch Weinseligkeit gegeben. Die Stände von 14 Weinbauern, zwei Direktvermarktern, zwei Vereinen und fünf Gastwirten luden unter dem Motto „G’scheit feiern“ zum Verweilen ein. „Der Besuch bei den Weinbauern, die ich alle schätze, war für mich ein Muss“, qualifizierte Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller August Schmölzer die Schilchertage als eine gute Idee mit dem Nimbus von Weitläufigkeit, Internationalität und Bewusstseinserweiterung. Diesem Befund konnte Wein- und Kastanienbauer Wolfgang Klug sich (wohl im Namen aller Weinbauern) nur anschließen: „Dieses Fest – quasi vor der Haustür – hat für uns einen hohen Stellenwert und ist eine gute Gelegenheit, den Wein prominent zu präsentieren.“ Die Stimme der Selbstvermarkter kommt von Obmann Joachim Hainzl: „Der Bienenzuchtverein Stainz steht für ein regionales Produkt“, war er dankbar für die Gelegenheit, ausstellen zu können. Zu Wort kommen soll auch Feuerwehrchef Robert Eibl, dessen Team als Brandsicherheitswache ständig anwesend war. „Wir bereiten uns schon auf den Bereichsfeuerwehrtag und den 150-Jahre-Festakt im September vor.“

Musik vom Feinsten

Eine Klasse für sich war auch heuer das musikalische Großaufgebot. Den Gruppen – von Oberkrainer Power, Pech & Schwefel, Egon 7 über Reinischkogl Buam, Schneiderwirt Trio bis zu Blechprojekt und der Marktmusikapelle Stainz – ging es nicht, sich und ihren Musikstil selbst darzustellen, allen gemeinsam war das hör- und sichtbare Bemühen, den Zuhörern Spaß, Lockerheit und Tanzfreude zu bieten. „Ich bin das erste Mal hier“, fühlte sich Martina Fekonja aus Gleisdorf mit ihren Freundinnen Martina und Steffi auf Anhieb wohl.
Als Fest im Fest können die Trachtenmesse in der Pfarrkirche und die Folklore Global-Darbietungen auf dem Hauptplatz angesehen werden. „Wir können heuer den 25-er nachfeiern“, hieß Moderator Peter Nöhrer die Volkstanzgruppen aus Frankreich, Griechenland, Schweden und Tschechien, die in der Folge die Messe mitgestalteten, in der Kirche willkommen. In seiner Predigt wollte Zelebrant Anton Novinscak die schönen Trachten als Kleider der Liebe verstanden wissen.

Folklore Global

Das Platzangebot auf dem Anhänger als Tanzfläche mag den Gruppen wohl ein wenig begrenzt vorgekommen sein. Die Ursprünglichkeit, die Originalität und die Intensität der Auftritte litten aber zu keiner Sekunde darunter. Ob getanzt, gesungen oder gespielt: Die Gruppen Association de Musique et Danse Folkorique Engwiller (Frankreich), Folkdansens Vänner Helsingborg (Schweden), Flores Novas Lavadores (Spanien) und Folkloretanzensemble Hradistanek (Tschechien) begeisterten das zahlreiche Publikum mit Gesang, getragener oder lebhafter Musik mit landestypischen Instrumenten und in regionsspezifisch-prachtvollen Trachten, mit szenischen Aufführungen, anmutigen Figuren und alten Choreographien. „Wir sind fast ein wenig außer Übung“, leiteten die Mitglieder der Volkstanzgruppe Stainz den internationalen Reigen ein.

Hagelabwehr als Überflieger

Die Folklore Global-Teilnehmer weilten vier Tage in der Steiermark und absolvierten Auftritte in St. Johann ob Hohenburg, Graz, Stainz und Stiwoll. Der Gedanke des Festivals ist auf Gegenseitigkeit aufgebaut. Soll heißen: Die diesmal in der Steiermark empfangenen Gruppen agieren in anderen Jahren als Gastgeber. Der VTG Stainz fiel heuer die Beherbergung der Gruppe aus Tschechien zu. „Wir bereiten uns jedes Mal gut vor“, gab Elisabeth Fukar zu, dass es mit Tschechisch heuer doch etwas schwieriger ablief.
Einen Paukenschlag hatte Claudia Dunst-Mösenlechner für den Feiertag aufgehoben. Zu Gast war Josef Mündler von der Steirischen Hagelabwehr mit einem Überflug von vier Flugzeugen. „Uns gibt es seit 1955“, gab der Obmann mit vier Fliegern, fünf Piloten, 295 Einsätze im Jahr und ein Einsatzgebiet von 480.000 Hektar einen beeindruckenden Leistungsnachweis. Der Bezug zu den Schilchertagen, für die er zwei Promotionsflüge verloste? „Auch Weinstöcke sind gefährdet.“

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