Fusion wider Willen?

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Erst 160 von 542 steirischen Gemeinden sind zum jetzigen Zeitpunkt zur freiwilligen Vereiniung bereit. Dieser Wert ist bereits ein Indiz dafür, dass es in zahlreichen Gemeinden noch keinen Konsens auf eine Zusammenlegung gibt. Eine Situation, die sich auch an unserem Beispiel Lieboch und Haselsdorf-Tobelbad widerspiegelt. Bereits im Mai 2012 gab es die Aufforderung vom Land Steiermark, die beiden Gemeinden zu fusionieren. Und schon damals war klar, dass es in Sachen Zusammenlegung schwierig werden würde. Obwohl die zwei Ortschefs derselben parteipolitischen Farbe (SPÖ) angehören, sind die Bürgermeister gegen einen solchen Zusammenschluss. "Die Aufforderung mit Lieboch zusammen zu gehen, haben wir zurückgewiesen. Es würde wirtschaftlich keinen Sinn machen. Die Einsparungen sind minimal und liegen bei etwa 20.000 Euro", meint Helmut Holzapfel, Ortschef in Haselsdorf-Tobelbad. Ins selbe Horn bläst auch Bürgermeister Rudolf Aichbauer von Lieboch: "Ich bin gegen eine Zusammenlegung mit Haselsdorf-Tobelbad weil es von beiden Seiten wirtschaftlich nicht für sinnvoll erachtet wird." Er wäre hingegen für größere Fusionierungen zu Gesprächen bereit. "Ich bin eher für größere Zusammenlegungen, als für solche Alibi-Aktionen." Aichbauer denkt da zum Beispiel an ein Zusammengehen mit Dobl und Lannach. Eine Vereinigung über die Bezirksgrenzen hinweg scheint aber unrealistisch, weil vom Land so nicht gewollt. Kooperien wollen die Gemeinden aber weiterhin. "Wir sind gegen eine Zusammenlegung, aber für eine Ausweitung der Kooperation", so Holzapfel. Der Standesamtsverband oder der Abwasserverband sind Beispiele für eine solche gute Zusammenarbeit. Wie es weitergeht, weiß auch er nicht. "Ich informiere mich derzeit selbst nur mit Hilfe der Zeitungen. Wir werden sehen was uns die zwei Landeshauptleute präsentieren." Ende Jänner, spätestens Anfang Februar soll es ein Ergebnis geben. Auch eine "Zwangsehe" steht im Raum.

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