Kaum Asylwerber im Bezirk

Bgm. Helmut Kriegl hat derzeit 20 Asylwerber in seiner Gemeinde (Wettmannstätten). Die Entscheidung trifft das Land. | Foto: KK
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  • hochgeladen von Caroline Mempör

Die weltweite Flüchtlingswelle rollt. Täglich werden wir mit Horror-Bildern aus Syrien, dem Irak und Palästina konfrontiert, aber auch Afrika und Afghanistan sind Hot-Spots der Flüchtlingsszene. Der Bund mahnte nun die Bundesländer, die vorgeschriebene Flüchtlingsquote zu erfüllen, nun sind die Gemeinden gefragt.
Fakt ist, dass es keine konkrete Aufnahmequote von Flüchtlingen bzw. Asylwerbern für die Bezirke gibt.

Das Flüchtlingsreferat in der Abteilung 11 des Landes ist für die Verteilung zuständig. Es macht auch die Verträge mit den Quartier-Eigentümern.
Im Bezirk Deutschlandsberg hat das Amt laut Referatssprecher Heinrich Fischer 15 Angebote von Quartiergebern vorliegen, die derzeit geprüft werden, einige Verträge sind schon fertig. Der Stand der Gemeinden mit Asylwerbern in Grundversorgung von Freitag, 7. November: Insgesamt sind 36 Asylwerber da. Wettmannstätten ist Spitzenreiter mit 20, dann folgt St. Stefan ob Stainz mit 14, St. Peter im Sulmtal hat zwei.

Checkliste für Quartiere

"Die meisten Asylwerber haben wir in Graz bzw. Graz-Umgebung", sagt Fischer. Melden sich Quartiergeber an, prüft das Land anhand einer Checkliste (siehe Kasten), ob die Quartiere geeignet sind. Wobei selbstständige Verpflegung – also das Vorhandensein einer Küche – bevorzugt wird. "Asylwerber dürfen nicht arbeiten, sie nützen gerne ihre Zeit, um selbst für ihre Verpflegung zu sorgen. Häufig sind sie auch andere Nahrung gewohnt", so Fischer. Kommt es zu einem Vertrag, gibt es drei Varianten. Erstens: Der Aslyant mietet sich selbst ein und bekommt einen Zuschuss vom Land. Zweitens: Die Wohnung wird zur Verfügung gestellt und der Quartiergeber bekommt einen Tagsatz. Drittens: Die Asylwerber werden auch bekocht.

Unterstützung erbeten
Der Bürgermeister hat im Grunde bei der Verteilung nichts zu melden, aber in der Checkliste wird sehr wohl das Einverständnis abgefragt. "Das Land handelt im Auftrag vom Bund. Aber natürlich bitten wir um Einverständnis und Unterstützung. Gerade in dieser Frage ist viel Fingerspitzengefühl von der Verwaltung gefordert", ist sich Fischer bewusst.

Die größte Angst bei der Bevölkerung ist die Angst vor dem Fremden, denn schließlich ist die Gemeinde das erweiterte Wohnzimmer. "Diese Ängste verflüchtigen sich relativ schnell. Oft gibt es dann Tränen, wenn Schulkinder sich wieder abmelden, weil sie wegziehen. Es sind schon viele Freundschaften entstanden." Bei den Bürgermeistern ist die größte Sorge das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. "Auch hier suchen wir das Gespräch," so Fischer.

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