Die Stallhoferin überzeugte beim Eisschwimmen.

Sieben Starts – sechs Meistertitel für Claudia Müller

In Altenwörth an der Donau mitten im Pulk auch Claudia Müller, die „ihn“ erstmals schaffen wollte: den Tausender im 3,6 Grad kalten Wasser (Luft 7,8 Grad) im Donau-Seitenarm. Die kürzeren Distanzen 25 Meter Brust, 25 Meter Kraul, 50 Meter Brust, 50 Meter Kraul, 100 Meter & 200 Meter Freistil hatte die Schwimmlehrerin allesamt schon absolviert.
Die Königsdisziplin stand dann als zweite Disziplin auf dem Programm. „Ohne absolvierten Fünfhunderter ging nichts“, musste sich die Ausdauersportlerin vor dem Start einem Medical Check (Blutdruck, Herz/Kreislauf, Sauerstoff im Blut, Lunge) unterziehen. Alle Werte waren zufriedenstellend. Mit ihrer Kondition war die Kindergartenbetreuerin ohnehin zufrieden, sie hatte sich im Stainzbach und in der Mur sehr gut vorbereitet.
„Die Wendungen waren gewöhnungsbedürftig“, erarbeitete sich Claudia Müller einen ruhigen, kräfteschonenden, technisch sauberen Stil. Ehemann Günter zeigte die absolvierten Längen an, sodass sie sich voll und ganz auf das Schwimmen konzentrieren konnte.
Die pure Freude nach vierzig Längen: Claudia Müller siegte im Tausender mit 17.21,79 Minuten. Das bedeutete den österreichischen Meistertitel. Mit dem Lauf, reihte sie sich in jene elitäre Runde ein, die den Tausender geschafft haben. Im europaweiten IISA-Ranking (Internationale Eisschwimmvereinigung) scheint sie auf Platz 44 auf. Damit nicht genug: Von den sechs weiteren Distanzen holte sie sich fünf weitere österreichische Titel, einzig im 50-m-Brust musste sie sich mit Silber begnügen. Ein Jubelschrei blieb ihr aber verwehrt, den gab der abgekühlte Körper nicht her.
Es wäre nicht Claudia Müller, würde sie nicht in die Zukunft schauen. Ihre Nahziele: die Eismeile (1.600 Meter) und die Weltmeisterschaft 2020 in Bled.