Bauern stehen vor Herausforderungen

Karl-Heinz Knaß, Obmann der Bezeirkskammer Deutschlandsberg. | Foto: KK
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Vor einigen Wochen ist in fast alle landwirtschftliche Betriebe eine Hausaufgabe vom Finanzamt hereingeflattert:
Die Einheitswerte (EHW) für die Land- und Forstwirtschaft werden nach mehr als 25 Jahren neu festgestellt, um die Besteuerungsgrundlagen zu aktualisieren. Diese Einheitswerte sind in Form des Ertragswertes von großer Bedeutung, weil er Grundlage für eine Reihe von Steuern, Abgaben und Beihilfen sowie der Beiträge für die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) ist.
Insgesamt ist österreichweit mit einem Ansteigen der gesamten Einheitswertsumme (sowohl Land- als auch Forstwirtschaft) um rund 10% zu rechnen. Die WOCHE befragte dazu Karl-Heinz Knaß, Obmann der Bezirkskammer für Land- und Forstwirtschaft im Bezirk Deutschlandsberg:
Ist absehbar, in welchen landwirtschaftlichen Bereichen sich die größten Veränderungen ergeben werden? Die neuen Einheitswerte werden wirksam für Steuern und Abgaben beim Finanzamt mit ersten Jänner 2015; die Beiträge zur Sozialversicherung der Bauern mit 1. Jänner 2017. Das heißt, die neuen Bescheide müssen bis 31. 12. 2014 rechtskräftig sein. Es wird erwartet, dass die neuen Einheitswerte im Durchschnitt um 10 Prozent steigen werden aber von Betrieb zu Betrieb doch sehr unterschiedlich. In der Veredelung sprich Schweinemast und Ferkelproduktion können allein durch Viehzuschläge zwischen 8.000 Euro und mehr an Erhöhung eintreten. Eine Erhöhung wird sicherlich bei den Waldflächen in guter Lage und entsprechender Holzvorräte im Bauernwald zwischen 10 und 100 Hektar zu erwarten sein.
Werden auch EU-Prämien im Einheitswert wirksam sein? Ja, die Gelder aus der einheitlichen Betriebsprämie werden sich mit einem Drittel im Einheitswert wiederfinden und werden evaluiert angepasst.
Sollen die Einheitswerten künftig jährlich aktualisiert werden? Ich würde meinen, alle zehn Jahre wäre es sinnvoll. Die Hauptfeststellung der Einheitswerte soll nicht, wie in der Vergangenheit, zum politischen Spielball der Parteien werden. Der Einheitswert ist ein Ertragswert und sollte möglichst aktuell sein.
Wie unterstützt die Bezirkskammer die Landwirte bei der Erfassung der Einheitswerte? Wir haben in allen noch 40 Gemeinden Einschulungen für unsere Bäuerinnen und Bauern sowie alle Grundeigentümer abgehalten. Der Besuch war auf Grund der Dringlichkeit sehr gut. Für unsere Waldbesitzer von 10 bis 100 Hektar gab es auch die Möglichkeit, sich in Gruppenarbeitskreisen zu informieren. Ausfüllen muss jeder Eigentümer selbst, das geht mittlerweile auch über Finanzonline, wie es schon sehr viele machen.

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