Jahresrückblick über hartes Jahr und Vorschau auf Jubiläumsjahr

Prallgefüllt- im wahrsten Sinne des Wortes – war am Samstag, 13. Februar der Veranstaltungssaal Hofermühle von Mitgliedern und Ehrengästen des Grünen Kreuzes Steiermark, das seine Bilanz zog.
Oberrettungsrätin (ORR) Kathrin Hütter, die die Gesamtorganisation souverän innehatte, oblag es sie alle zu begrüßen. Unter den Ehrengästen Bgm Walter Eichmann, Stainz, Bgm Stephan Oswald, St. Stefan/Stainz, von der Stmk LR/Katastrophenschutzabt HR Mag. Helmut Kreuzwirth, Arbeitersamariterbund-Präsident BRR Peter Scherling, BezPolKdt Obstlt Helmut Zöhrer, Ltr. Notarzt Dr. Meinhard Rief, WK RSOStv Gernot Hiebler, die beiden ORR Helmut Danninger und Erich Rechberger sowie Ausbildungsleiterin Hildegard Hermann. Ein besonderer Gruß galt dem Kabarettisten Prof. Ewald Dworak, der den Abend mit seinen – auf das Grüne Kreuz und die Gästeschar- perfekt zugeschneiderten Darbietungen auflockerte.
Rückblick und Leistungsübersicht über ein hartes Jahr 2015
LRR Gerhard Prall, Obmann des Grünen Kreuzes (GK) Stmk führte sogleich an, dass 2015 für das GK - nicht nur wirtschaftlich , sondern auch im privaten Bereich gesehen ein sehr schwieriges Jahr war. „Ohne Zuschüsse der Öffentlichkeit, das heißt, ohne Rettungseuro, Ausnahme der Gemeinde Sankt Stefan, haben wir unsere Leistungen gerade noch finanzieren können“ .Und: „Unsere Patienten geben uns die Kraft und den Mut - den Rettung - und Krankentransportdienst - sowie den Sozialdienst in dieser Form weiter zu betreiben.“
Derzeit hat der Verein sieben gemeinnützige Regionalstellen in fünfzehn Ortsstellen. Die Leistungen die geboten werden sind sehr umfangreich. Beginnend vom Rettungs (RT)-, Krankentransporte (KT), Dialysefahrten, Schulungen, Sozialdienste und neu beim GK auch die 24 Std. Betreuung. Das GK Stmk. beschäftigt derzeit rund 142 hauptamtliche Mitarbeiter, 92 ehrenamtliche Mitarbeiter und 33 Zivildiener .
Im Bereich Süd-West Steiermark (DL, LB, VO) wurden 52.946 Kranken- und Rettungstransporte mit einer Kilometerleistung von 2,300.000 durchgeführt.
Darunter 2.160 „NACA 3“ Fahrten- das sind Rettungstransporte die sofort durchgeführt werden müssen, jedoch ohne Notarzt abgewickelt werden. 1002 Einsatzfahrten sogenannte Blaulichtfahrten wurden im Bereich Süd-West durchgeführt. (Arzt Begleitung)
Der Verein hat im Jahr 2015 gesamt rund 131.400 Patiententransporte abgewickelt, mit einer Leistung von 4,500.000 KM.
Mit den befreundeten Blaulichtorganisationen wurden zahlreiche Einsätze - Ambulanzdienste sowie auch Übungen gemeinsam professionell durchgeführt.
Bei diesen Veranstaltungen wurden 2.460 Std davon ein großer Teil ehrenamtlich von den GK Mitarbeitern aufgewendet. Darüberhinaus wird am Flughafen Graz Dienst an Personen mit eingeschränkter Mobilität- beim Ein- und Auschecken- zur vollsten Zufriedenheit der Passagiere und des Flughafens geleistet. Aber auch im LKH Graz, wo mit rund
56.200 Personen im Vorjahr innerhalb des LKH-Bereiches Patiententransporte gefahren wurden.
Die Schulungsabteilung war stark frequentiert. 22 Personen mit einer Ausbildungszeit von 2 Jahren haben die Fach-SozialbetreuerIn Behindertenbegleitung- Ausbildung positiv abgeschlossen- 31 Rettungssanitäter mit einer Ausbildungszeit von 6 Monaten. In der Breitenausbildung wurden 903 Teilnehmer in der Ersten Hilfe und 483 Teilnehmer in Fortbildungen geschult.
Ein Dank von ihm galt auch der GK Hunde Staffel, wo die Hunde auf Personensuche ausgebildet sind. Sie haben im Jahr 2015 bei den Veranstaltungen Große schützen Kleine, sowie auch bei zahlreichen Veranstaltungen der Pflichtschulen in der Steiermark mitgewirkt.
Seit Jahren führt das GK auch die Bluttransporte innerhalb sämtlicher Krankenhäuser in der Steiermark durch. Im Jahr 2015 wurden rund 35.000 Konserven zugestellt.
Die Bluttransporte werden jährlich von einem unabhängigen Audit auf ihre Qualität überprüft und man erhielt wieder die Note „Sehr gut“ – hier galt vor allem dem GK Pöllau mit ORR Erich Rechberger großer Dank.
Im Bez. Deutschlandsberg werden derzeit rund 84 Seniorennotrufanlagen, sogenannte Geborgenheitstelefone betrieben.
Jährlich werden über 30 Zivildiener ausgebildet, die im täglichen Rettungsdienst und Sozialdienst ihre Leistungen mit viel Einsatz und Freude bringen.
2015 war auch geprägt von der Novellierung des steirischen RDG.
Sowie auch die Kollektivvertragsverhandlungen, wo vom Obmann sehr viele mühsame Gespräche geführt werden mussten.
Vorschau auf das Jubiläumsjahr 2016
Obmann Prall zeigte sich bei seiner Vorschau gerade im Hinblick auf die Vorhaltekosten im Bereich RD und KT überaus skeptisch, wobei der „Rettungseuro“ – dzt. 9 € /Person/Jahr- von den Gemeinden an das Land abgeliefert wird – d. s. in Summe rd. 22 Mio € und von diesem aufgeteilt wird, wobei hierbei das Verhältnis zur Leistung seiner Meinung nach nicht stimme. Fakt ist es für ihn und dem GK, dass bei freiwilliger Erhaltung des RD ein entsprechender Ausgleich zur Deckung der RD-Kosten unabdingbar sei.
„Die Fahrten wurden 2015 von der GKK Stmk „gedeckelt“ d.h. man wurde aufgefordert weniger zu fahren, obwohl die Fahrten durch Spezialisierung der Krankenhäuser, Flüchtlingskrise , Veränderung der Demografie angestiegen sind und aber ab einer gewissen Anzahl der Fahrten nicht mehr voll bezahlt werden.“, so der dahingehend unzufriedene Chef des GK Stmk.
Neu für 2016 ist die Anschaffung der BOS Funkgeräte, wo die Möglichkeit besteht mit den anderen Blaulicht- Organisationen bei den Einsätzen miteinander friktionsfrei und vereinfacht zu kommunizieren.
Erfreulich war es für ihn mitzuteilen, dass die Firma GK Prall im Jahr 2016 auf 20 Jahre Bestehen zurückblicken kann und im Herbst eine Jubiläumsfeier des Unternehmens, das 1996 in Bad Gams mit drei Fahrzeugen gestartet hat, stattfinden wird.
Es folgte die Ehrung von verdienstvollen MitarbeiternInnen sowie für gute Zusammenarbeit
10 Jahre Mitgliedschaft -Bronzenes Jubiläumszeichen
Mandl-Stangl Bernd, Prall Franz Richter Andy
15 Jahre Mitgliedschaft -Silbernes Jubilaumszeichen
Grill Erwin , Klemen Friedrich, Prall Martina, Reiterer Bernd, Viltuznik Helmut, Werdnig Monika
Bronzene Verdienstmedaille für besondere Verdienste um das Grüne Kreuz Steiermark
Leitinger Max, Riffel Andreas, Wipfler Mario, Wipfler Heinz
Silberne Verdienstmedaille für besondere Verdienste um das Grüne Kreuz Steiermark
Wippel Martin
Silberne Verdienstmedaille für die gute Zusammenarbeit auf dem Gebiet des allgemeinen Rettungswesens:
Obmann BRR Peter Scherling, Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes LV Stmk
Grußworte der Ehrengäste
OA Dr. Meinhard Rief erläuterte in seinen Grußworten die immer schwieriger werdende Besetzung des Notarztsystems durch die Arbeitplatz-Ruhezeitverordnung und blickte voller Spannung auf die Eingliederung – mit 24. Februar- der RK-Bezirkszentrale in die Landeszentrale, wobei er anführte, dass ihm die Rettungssystemfarbe egal sei, wichtig ist für ihn die Qualität der Mitarbeiter – und die stimme beim GK.
BR Fritz Reinprecht dankte seitens der Feuerwehr für die professionelle Zusammenarbeit , während Obstlt Helmut Zöhrer über die Sicherheitssituation im Bezirk DL informierte. Die Kriminalitätsrate ist gesamt gesehen leicht rückläufig, allerdings die Einbruchsdiebstähle seien gestiegen – hier zählt aber auch jeder Fahrraddiebstahl dazu. Erfreulich, dass die Einbruchsrate bei Wohnungen/Häuser um 30 % rückläufig war. Ein Hinweis kam von ihm, dass in Bälde auch am Grenzübergang Radlpaß wieder Grenzkontrollen aufgenommen werden und daher unbedingt der Reisepaß mitzunehmen sei.
WK-Vertreter Gernot Hiebler verspricht sich auch bei Kollektivverhandlungen verstärkt für das Grüne Kreuz einzusetzen,
Die beiden Bürgermeister Stephan Oswald- der auch für die Treue des Grünen Kreuzes Stmk zum Standort St Stefan dankte- und Walter Eichmann waren sich in ihren Statements einig, dass der „Rettungseuro“ leistungsgerechter aufgeteilt werden müsse. Beide bestätigten allerdings auch die explodierenden Kosten im Sozialhilfeverband – rd. 700.000 € für St. Stefan und rd. 1,8 Mio € für Stainz sind jährlich an den Sozialhilfeverband abzuführen.
Eichmann: „Wir werden es uns künftig nicht leisten können mit allen sozialen Leistungen immer in die Höhe zu gehen“.
Das Schlusswort hatte wiederum Obmann Gerhard Prall, der sich bei allen Institutionen, mit denen hervorragend zusammengearbeitet werde, namens des Grünen Kreuzes Stmk. bedankte
Ein Dank galt auch seiner der Familie, die ihn tatkräftig unterstütze.
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, auch Mitarbeitern von Taxi und Schulbus Prall drückte er seinen Respekt und Anerkennung für die erbrachten Leistungen im Jahr 2015 aus und bat sie so wachsam und einsatzbereit im Dienst für unsere Bevölkerung zu sein.
„ Ich bin froh und stolz darauf, dass sich die GK Familie auf euch Mitarbeiter verlassen kann“. Er schloss mit einem „Guten Appetit mit der Bewirtung des Gasthauses Eckwirt!“