„Was modern ist, ist mir egal“

Wer auf dem Weg nach Graz durch Rassach fährt, dem sind bestimmt schon die Vogelhäuser rechts von der Bundesstraße aufgefallen. „Haus 41“ prangt daneben in weißen Lettern auf einer roten Tafel. „Das war der alte Standort weiter unten in Rassach, der hatte die Hausnummer 41“, erklärt Eva Kubica. Seit März 2013 gehört ihr der kleine Laden am Hof der Familie Primus. Sie betreibt das Geschäft ganz alleine, ein „Ein-Frau-Unternehmen“ sozusagen. „Ich suche die Artikel für mein Sortiment selbst aus“, erzählt Kubica.

Das Erlebnis Deko

Die kommen nämlich von verschiedensten großen und kleinen Firmen, manches auch von Privatpersonen. Betritt man den Laden, begegnet einem einen bunte Mischung aus Alt und Neu. „Dekorationen für innen und außen, besondere Sachen, die du nicht überall kriegst, Kleinigkeiten, teilweise Nützliches, teilweise Sachen, die einfach nur schön sind“, beschreibt Kubica ihr Sortiment. Eines haben all ihre Produkte aber gemeinsam: „Es soll ausgefallen sein.“ Denn es ist schwierig, wenn heutzutage jeder Bau- und Supermarkt Dekomaterialien anbietet. Wie kann man dagegen konkurrieren? „Es ist ganz was anderes“, wirft eine Kundin ein, die gerade durchs Geschäft bummelt. Eine Alltäglichkeit im „Haus 41“. „Ich habe Kunden, die eine Stunde nur durchschlendern“, erzählt Kubica. „Die schauen einmal nach hinten, nach vorn, setzen sich im Sommer draußen hin, im Winter haben wir Glühwein und Punsch. Es ist einfach ein Erlebnis dabei.“ Diesen Service bietet Kubica gerne jedem an, der Hilfe braucht. „Ich werde aber sicher nicht jemanden nachrennen und durch mein Geschäft verfolgen und was andrehen wollen. Das finde ich furchtbar.“ Wenn jemand aber nur hinkommt und schaut, freut sie sich auch darüber. „Die Leute sollen sich nur her trauen.“

Freude am Verkaufen

Über die Zukunft macht sich die selbständige Unternehmerin keine großen Gedanken. „Pläne schmieden tu ich grundsätzlich nicht“, so Kubica. Sie möchte so weitermachen wie bisher, denn nicht nur ihre Kunden, sondern auch sie selbst hat eine Freude daran. „Und wenn einmal ein anderer Stil modern wird… obwohl, was modern ist, ist mir eigentlich auch egal hier“, erzählt sie zufrieden. „Ich habe das Glück, dass ich verkaufen kann, was mir gefällt.“ Und es wird auch gekauft, wobei natürlich trotzdem immer wieder was übrig bleibt. „Alles was am 23. Dezember an Weihnachtsdeko nicht verkauft ist, kommt in eine riesige Kiste, zu mir heim und auf den Christbaum“, verrät Kubica.

Von allem kleine Stückzahlen

Die Kundin hat inzwischen was gefunden. Eva Kubica packt den silbernen Christbaum ein und erzählt dabei was sie noch von anderen unterscheidet: „Von dem hab ich zum Beispiel zwei Stück und da gibt’s nicht mehr. Und jetzt wenn der weg ist, dann gibt’s bis Weihnachten einen und das war’s.“ Nächstes Jahr gibt’s den Baum dann vielleicht wieder, nachbestellt wird nicht gleich wieder. „Es ist schön, wenn man weiß, es hat nicht jeder das gleiche daheim stehen.“

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.