KMB Stainz beleuchtete Gründung der Altkatholischen Kirche
Als Referent war Ernest Theußl im Einsatz.
Mit dem Vortrag am vergangenen Samstag über die Altkatholische Kirche setzte die Katholische Männerbewegung (KMB) ihre Informationsreihe über fremde Religionen und Glaubensgemeinschaften fort. Referent war Ernest Theußl, der KMB-Vorsitzende der Diözese Graz-Seckau.
Auch die Altkatholische Kirche ging aus der Röm.-kath. Kirche hervor. Und wieder war es das hegemonistische Verhalten der Rom-Kirche, das zur Abspaltung führte. „Es gab drei auslösende Punkte“, nannte Ernest Theußl zuerst das 1854 von Papst Pius IX erlassene Dogma von der unbefleckten Empfängnis Marias. Mit der Sammlung von achtzig so genannten Irrtümern (Syllabus), in denen eine andere Glaubensauslegung als die römische Version als schlichtweg falsch festgeschrieben wurde, legte der Vatikan in Sachen Alleinvertretungsbefugnis nach. Die dritte – aus historischer Sicht provozierende - Entscheidung war schließlich das Konzil 1869/70, das die Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubens- und Sittenfragen festschrieb.
Gegen diese Zentralisierung begehrte der Deutsche Ignaz von Döllinger, katholischer Priester und Theologieprofessor, vehement auf. Er machte sich auch stark für eine Trennung von Staat und Kirche. Seine Aussagen gipfelten in der Gründung der Altkatholischen Kirche im Jahr 1870, der er aber – obwohl vom Erzbischof von München und Freising exkommuniziert – nie beitrat.
Die grundlegende Ausrichtung der Altkatholiken ist großteils katholisch. Mit Zölibatslosigkeit, Wiederverheiratung, Frauenordination (ab 1997), Segnung für homosexuelle Paare und eine synodale Verfassung stehen sie aber im krassen Widerspruch zur päpstlichen Linie.
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