Plädoyer für weniger Spielsachen
Andrea Ruppert-Flanyek referierte im Rahmen der "Gesunden Gemeinde" Stainz.
Beim Workshop im Rahmen der „Gesunden Gemeinde“ am vergangenen Dienstag leuchtete Andrea Ruppert-Flanyek die Eckpunkte ihrer Anregung aus. „Die Kinder können sich nicht gut konzentrieren und sprechen schlecht“, lautete ihre Erfahrung aus der eigenen Praxis. Die Erkenntnis: Kinder sind übersättigt und trotzdem unausgelastet. Ein idealer Nährboden für eine suchthafte Entwicklung.
Ein Blick auf den Alltag der Kinder: Schon bei aufstehen, anziehen und frühstücken lastet Zeitdruck auf den Kleinen. Am Vormittag müssen Regeln eingehalten werden, das Schulmaterial ist vielfach vorgefertigt, streiten ist nicht erlaubt. Selten wird heute noch zuhause gegessen, zumeist passiert das im Kindergarten, Hort oder der Nachmittagsbetreuung. Danach sollten dann Aufgabe, Musik, Sport oder Ballett absolviert werden, bevor am Abend bei den müden Eltern wenig Energie für Gespräche, Spiele oder Unterhaltung aufkommt. Und am Wochenende oder im Urlaub? Wir fahren dort, dort und dorthin, um uns zu bespaßen.
Die Folge: Durch das Überangebot fehlt den Kindern die nötige Problemlösungskompetenz. Sie sind nicht mehr in der Lage, mit den so wichtigen faden Phasen umzugehen. In einer Gemeinschaftsarbeit suchten die Teilnehmerinnen nach Lösungen für die eigene Familie. Wie kann ein Kinderzimmer richtig mit Spielzeug (zB eine Woche Lego, eine Woche Playmobil) ausgestattet sein? Vor allem eines: Was sind die Alternativen zu vorgefertigtem Spielmaterial? Ein Beispiel setzte Andrea Ruppert-Flanyek als Schlusspunkt: Sie las die Geschichte vom Wurzelkindchen vor.
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