Go Fishnet
Jugendliche aus Windhaag und Weitersfelden engagieren sich in Afrika
Zwei Monate zwischen Armut, dankbarem Kinderlachen, chaotischem Straßenverkehr und tropischem Wetter: Das erleben Elias Ruhaltinger (19) aus Weitersfelden und Jakob Winter (21) aus Windhaag aktuell in Kenia. Dort packen die beiden Freunde mit an, um den Menschen vor Ort zu einem besseren Leben zu verhelfen.
WEITERSFELDEN, WINDHAAG. Nachdem die beiden Mühlviertler Elias und Jakob eine 25-stündige Reise auf sich genommen haben, dürfen sie das ostafrikanische Land Kenia zwei Monate lang als ihr Zuhause bezeichnen. „Wir wollten schon immer eine herausfordernde Reise nach Afrika unternehmen, der Zeitpunkt hat sich bei uns beiden gut ergeben“, offenbaren sie. Bei der Suche nach Hilfsprojekten waren sie auf Go Fishnet gestoßen. Der Verein setzt sich für Waisenkinder und bedürftige Menschen vor Ort in Kenia ein. Vor allem in den Bereichen Bildung, Landwirtschaft, Gesundheit und Einkommen wird den Menschen geholfen. Elias und Jakob unterstützen den Verein hauptsächlich mit Social Media, denn ihr Wissen kann bestens genutzt werden, um potenzielle Spender zu erreichen. In ihrem Alltag in Kenia nehmen Elias und Jakob außerdem an diversen Projekten teil, bekommen Einblicke in das Leben der Menschen vor Ort und helfen selbst, wo sie können. Auch das tägliche Spielen mit den Kindern steht fest am Programm.
Der tägliche Überlebenskampf
Fast 50 Prozent der Bevölkerung in Kenia müssen mit weniger als einem Euro pro Tag auskommen. Der Alltag vieler Kenianer ist vom Überlebenskampf geprägt. „Die meisten Menschen ernähren sich von ihrem eigenen landwirtschaftlichen Eigenbau, der Lebensstandard ist sehr niedrig. Großfamilien wohnen gemeinsam in kleinen Lehm- und Blechhütten. Die Schlafsituation ist durch die von Go Fishnet zur Verfügung gestellten Moskitonetze zwar verbessert, jedoch müssen viele Personen auf engen Raum schlafen“, erzählen Elias und Jakob. Die öffentliche Infrastruktur in Kenia ist im Vergleich zu Österreich kaum ausgebaut.
„Gesundheitseinrichtungen sind in Kenia in der Regel unterbesetzt, schlecht ausgestattet und unzureichend versorgt, das konnten wir schon mit unseren eigenen Augen sehen“,
sagt Elias. Das Mühlviertler Duo blickt außerdem auf eine schockierende Sichtung in einem naheliegenden Dorf zurück: 400 Bewohner müssen sich aus einem schmutzigen Wasserloch versorgen. Schicksale wie beeinträchtigte Kinder mit mangelndem Zugang zu Medikamenten, alleinerziehende Mütter, und Kinder, die zum Opa geflüchtet sind, und teils eigenständig für Essen und Wasser verantwortlich sind, sind ebenfalls keine Seltenheit in Kenia.
Lebensfreude trotz Armut
„Wir werden bei unserem Besuchen immer herzlichst mit Tanz und Gesang begrüßt“, erzählen Elias und Jakob. Zudem sind die Kenianer sehr gläubig, bei den Gottesdiensten am Wochenende wird mit Lebensfreude gefeiert. „Wir genießen die Zeit hier“, sagen die beiden. „Viele Sachen werden wir, wenn wir zurück in Österreich sind, viel mehr zu schätzen wissen: angefangen bei fließendem Wasser, einer Dusche, kühlen Nächten bis hin zu einer stabilen Stromversorgung“. Für den Verein Go Fishnet wollen sich die beiden aber auch nach ihrer Rückkehr nach Österreich am 27. November noch aktiv engagieren. In einem Online-Call am 6. November, um 19 Uhr, berichten Jakob und Elias live aus Kenia und erzählen noch mehr über ihre Erlebnisse. Wer den Verein unterstützen möchte, kann das auch von Österreich aus tun. Go Fishnet bietet viele Möglichkeiten dazu: von kleinen Geldspenden über Partnerschaften bis hin zu sinnvollen Weihnachtsgeschenken. Mehr Infos gibts auf Facebook, Instagram und unter gofishnet.net
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