Fuchsbartl-Banda startet 2020 in ein Jubiläumsjahr
Die Fuchsbartl-Banda kennt man als bodenständige Tanzmusik, die mit viel Herz und Schwung seit 34 Jahren ohne Strom aufspielt. 2020 beginnt für Gründer Albin Wiesenhofer und seine Banda ein Jubiläumsjahr mit zahlreichen Höhepunkten. So nimmt die Gruppe am Volksmusikabend der Legenden am 25. September in Stiwoll und an der Fernsehsendung „Mei liabste Weis“ am 10. Oktober in Bruck teil. Der WOCHE erzählte Wiesenhofer, wie es zum Namen Fuchsbartl-Banda kam.
„Als Fuchsbartl bezeichnet man jemanden der genau weiß, was er auf gradlinigem Weg erreichen will“, sagt Wiesenhofer. Das Gegenteil davon ist ein Fuchsbratl, mit dem man lieber nichts zu tun haben möchte. Als Banda bezeichnete man einst Musikanten, die sich zu einer Musikgruppe zusammengeschlossen hatten, um gemeinsam zu musizieren.
Es war ein Auftritt in Johann Lafers legendärem Gourmettempel Stromburg in Deutschland, der zum Namensgeber wurde. „Lafer, damals schon ein Promi-Koch, sagte zu uns, Burschen, ihr braucht’s einen g’scheiten Namen, ihr müsst zur Marke werden“, erinnert sich Wiesenhofer. „Wir Musiker waren nicht verwandt und wohnten nicht im selben Tal, wir waren in Peggau, Zitoll und Frohnleiten zu Hause, so kamen wir auf den Namen Fuchsbartl“.
1985 lernte Wiesenhofer Harald Sukic kennen, kurz darauf ergänzte Wolfgang Weingerl die Banda. Der Vierte im Bunde war damals Wolfgang Osenjak, seit 2008 spielt Sohn Clemens Wiesenhofer bei der Fuchsbartl-Banda mit. Das Quartett beherrscht gemeinsam mehr als 25 verschiedene Musikinstrumente, von der Ziehharmonika bis zum Bock-Dudelsack.
Zur Musik kam Albin Wiesenhofer mit 13 Jahren, als sein Vater eine gebrauchte Harmonika vom legendären Jodler-Duo Jantscher erstand. Harmonikaunterricht in der Musikschule gab es damals noch nicht, „ich lernte bei Fritz Schönbacher, vulgo Zipf, einem Holzknecht aus Übelbach und ein ausgezeichneter Harmonikaspieler“. Der Vater fragte ihn in der ersten Lehrstunde, wie lang eine Stunde dauert, da sagte der Zipf: so lange bis der Bua das Stückl kann“, erinnert sich der Deutschfeistritzer. „Der Zipf, inzwischen schon ein alter Herr, sagt heute noch, dass wir die einzigen sind, die den Übelbacher Franzé noch so spielen wie früher die alten Musikanten“, schmunzelt Wiesenhofer.
Beruflich arbeitet Wiesenhofer als Gedächtnis- und Aktivierungstrainer im Seniorenbereich und gilt gemeinsam mit Renate Schöggl-Cziglar als Begründer des Varieta@Musica-Trainingsprogramms. Neben der Fuchsbartl-Banda spielen er und sein Sohn Clemens bei der Steirer Musi – in einer original weststeirischen Besetzung im Klang der Kern Buam. 2018 gründete er mit Sammlern und Musikforschern den Verein VOLKSKLANG, der sich die Förderung, Erforschung und Erhaltung der alpenländischen Volksmusik zum Ziel gemacht hat. „Wir sammeln Musikinstrumente und Tondokumente von Sängern und Musikanten aus dem Alpenraum, spüren altem Liedgut nach und zeichnen die Lebensgeschichten früherer Musikanten ab Ende 19. Jhdt. auf. Wir dokumentieren nicht nur das Alte, wir wollen es in die Zukunft hinüberbringen“.
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