Mister Tuntenball
"Für Freiheit und Gleichberechtigung"
Als einziger steirischer Anwärter auf "Mister Tuntenball" setzt ein Thaler ein Zeichen für die Community.
Ob der Tuntenball heuer aufgrund der Corona-Pandemie überhaupt über die Bühne gehen kann, ist fraglich – der Termin am 10. April steht zumindest. So oder so wird vom Grundgedanken dieser Charity-Veranstaltung bestimmt zu hören sein: Seit 31 Jahren veranstaltet der Verein "RosaLila PantherInnen – Schwul-Lesbische ARGE Steiermark" ein schrilles, lautes und glamouröses Event, das sich für die Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Intersexuellen und Transgender-Personen starkmacht. Mit den Einnahmen aus der Ballkassa werden unterschiedliche Unterstützungsangebote für die Queer-Community finanziert, um ein Zeichen für Chancengleichheit zu setzen.
Spannend bleibt deshalb auch die Frage, wer sich den Titel "Miss oder Mister Tuntenball" dieses Mal holt. Denn was wäre ein Ball ohne seine Königin oder seinen König? Als einziger steirischer Anwärter auf das Krönchen geht der Thaler Christian Schmid ins Rennen, der sich als Performancekünstler Chris van Smith schon einen Namen gemacht hat. Mit der WOCHE spricht er über das Finale, Selbstwertgefühle und seine Kunstfigur.
WOCHE: Wie fühlt es sich an, im Finale zu stehen?
Chris van Smith: Es fühlt sich unbeschreiblich toll an, genau das zu machen, was man liebt. Ich bekomme von vielen Leuten sehr viel positiven Zuspruch und Support. Als einziger Teilnehmer aus der Steiermark gehört die Krone nach Graz beziehungsweise Graz-Umgebung.
Welche Botschaft willst du der gesamten Community vermitteln?
Meine Botschaft an alle da draußen ist: "Sei, wer immer du sein willst, und tu es mit deinem Herzen." Chris van Smith und auch Christian Schmid steht für Freiheit, Spaß im Leben und Gleichberechtigung.
Unterscheidet sich der private Chris von jenem auf der Bühne?
Im Großen und Ganzen eigentlich nicht viel, bis auf die Kostüme, die High Heels, das Make-up und die Leidenschaft, Leute zu unterhalten. Obwohl, das tue ich auch im privaten Bereich.
Wie bist du zu Drag gekommen, wie zum Performancekünstler geworden? Was hat dich dazu inspiriert?
Ich war immer schon ein sehr kreatives, lachendes und tanzendes Kind und habe mich im Kindergarten schon gerne verkleidet. Inspiriert hat mich meine Familie, Freunde und vor allem Tanz und Musik in jeglicher Form. Meine Familie hat mich immer unterstützt.
Angefangen hat alles vor circa zwei Jahren, als meine Cousine Alexandra die "Dancing Divas" erfunden und kreiert hat. Wir bieten Fitness, Tanz und Workouts für jedermann an. Somit fing ich an, meine künstlerisch-kreative und bunte Tanzart auszuleben. Meine Cousine, meine gute Freundin Sandra und ich ergeben dieses Trio.
Wie würdest du deine Bühnenfigur beschreiben?
Ich habe immer schon gerne Menschen unterhalten und bemerkt: Es ist meine Leidenschaft. Mein Drag ist der sogenannte "Club Kid Drag", für mich spielt weiblich oder männlich keine Rolle, sondern nur der künstlerische Ausdruck.
Du hast uns gegenüber salopp formuliert: "Vom Land auf die Bühne"; gerade in ländlichen Regionen ist die Meinung über die Queer-Community aber noch ein wenig verstaubt. Wie empfindest du das?
Ich würde sagen: "Schatz, nimm einen Staubwedel und wisch mal durch!" Natürlich, Geschmäcker sind verschieden, wie man so schön sagt, aber schlussendlich kann jeder denken, was er möchte, aber vielleicht nicht sofort urteilen, wenn man etwas nicht kennt. Als Jugendlicher stand ich öfters in meinem Heimatort Thal auf der Bühne, wie zum Beispiel bei Sommerfesten oder Sportlerfesten. Den Leuten hat das immer gefallen.
- Mehr zu Chris van Smith und zum Voting: www.tuntenball.at/vote
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