Hilfe bei Magersucht und Bulemie

Was tun, wenn man nicht mehr zusehen kann? Hilfe im Falle von Magersucht und Bulimie.

Seit zwölf Jahren betreibt Annette Kupfer aus St. Margarethen/R. in Graz eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Magersüchtigen und BulimikerInnen. Einmal im Monat treffen sich betroffene Angehörige (meist Eltern von Jugendlichen) mit einer Kinderkrankenschwester und Univ.-Prof. Peter Scheer zum Erfahrungsaustausch. Eine ehemalige Betroffene bringt zudem ihre Sichtweise ein. Auch für Erzieher, Freunde von Betroffenen, Lehrer, Vertreter von Kliniken und Gesundheitszentren ist der Kreis gedacht.

Aus eigener Erfahrung
Viele Mosaiksteine verursachen das Ausbrechen dieser Krankheit. Das Weglassen von Essen wird als Aufschrei der Seele gesehen. Es mangelt an Selbstvertrauen. „Eltern wissen oft nicht, was sie machen sollen“, berichtet Annette Kupfer aus eigener Erfahrung. Acht Jahre lang begleitete sie ihre Tochter bei deren Erkrankung. Für sicher falsch hält sie es, ständig übers Essen zu reden. Wichtig hingegen sei es, Stärken hervorzuheben, über Stärken zu reden und dabei zu unterstützen.
Kritik übt Annette Kupfer am falschen Frauenbild, dass z. B. in Werbungen vermittelt wird: Jedes Foto ist retuschiert, das Schlanksein wird übertrieben. Immer öfter sind auch Kinder und Ältere von Magersucht und Bulimie betroffen.
Familienbande, die nicht funktionieren, das Herausreißen aus gewohnter Umgebung, die schnelllebige Zeit sind wichtige Faktoren, die eine Rolle spielen können. Vieles kann ausschlaggebend sein – von genetischen Bedingungen bis hin zum sexuellen Missbrauch.

Gefährliche Krankheit
„Man muss Hilfe finden“, betont Annette Kupfer. Wenn man den ersten Schritt tut, geht es weiter. Magersucht darf nicht unterschätzt werden. Es beginnt mit dem sozialen Rückzug, im Kopf dreht sich alles nur mehr ums Essen. Der Krankheitsverlauf geht bis zum Haarausfall, zum Ausfallen der Zähne, die Periode bleibt aus. Unter 40 Kilo kann es tödlich enden.
Achtung: Unter 18 Jahren kann man gefährdete Personen noch ins Krankenhaus einliefern lassen, über 18 Jahren müssen Betroffene selbst aktiv werden. Das ist deshalb besonders gefährlich, weil die Selbsteinschätzung nicht richtig ist.

Für junge Menschen
„Du schaffst es, aber du schaffst es nicht allein!“, spricht Annette Kupfer an Anorexie bzw. Bulimie Erkrankte selbst an. Auch hier gibt es eine Selbsthilfegruppe, die sich regelmäßig trifft.

Was ist Magersucht?
Magersucht (Anorexia nervosa) ist durch einen absichtlich und selbst herbeigeführten Gewichtsverlust gekennzeichnet. Durch Hungern und Kalorienzählen wird versucht, dem Körper möglichst wenig Nahrung zuzuführen.
Außerdem soll der Energieverbrauch durch körperliche Aktivitäten zusätzlich gesteigert werden.
Die betroffene Person sieht dabei häufig nicht den eigenen körperlichen Zustand, sie empfindet sich als zu dick, auch noch bei extremem Untergewicht (Körperschemastörung).

Ess-Brech-Sucht
Bei der sogenannten Ess-Brech-Sucht (Bulimie, Bulimia nervosa) sind die Betroffenen meist normal-gewichtig, haben aber Angst vor der Gewichtszunahme, dem „Dickwerden“.
Als Gegenmaßnahme reagieren sie mit Erbrechen, welches durch immer wiederkehrende „Fress-Attacken“ hervorgerufen wird.
Das Überessen und Erbrechen wird häufig als „entspannend“ erlebt.

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