Jetzt wird richtig angebaggert

Planieren, ausheben, Gräben ziehen – alles kein Problem für Maria Baumgartner aus Eichkögl. Die 37-jährige Landschaftsgärtnerin absolvierte als erste Frau am bfi Hartberg die Ausbildung zur Baggerfahrerin.
Mit der Prüfung zur Betreibung der schweren Erdbaumaschinen brach sie sozusagen in eine Männerdomäne ein. "Es war anfangs schon etwas ungewohnt, als die anderen männlichen Teilnehmer fragend geschaut haben, ob ich die richtige Tür gewählt habe. Aber dann wurde ich ganz super aufgenommen. Unser Kursleiter Siegfried Fiderschek hat uns dazu sehr gut vorbereitet und ohne die Finanzierung durch das AMS hätte ich das auch nie machen können", zeigte sie sich gleichauf dankbar wie stolz auf ihre eigene Courage und Leistung. "Als ich dann bei der Abschlussprüfung sogar das bestmögliche Ergebnis sah, kamen mir die Tränen", erzählt die Mutter von zwei Kindern freudig im Kreis ihrer Familie.

Handwerkliche Berufung
Neben der Handhabung des Baggers in Theorie und Praxis wurden beim Kurs auch Motorenkunde, Maschinenpflege, Verkehrsbestimmungen oder Sicherheit auf Baustellen gelehrt. Berufsbedingt hatte sie aber schon früher nie Berührungsängste vor diversen Gerätschaften. "Nachdem ich mit der Flex und ähnlichem gearbeitet habe und auch zertifizierte Motorsägenführerin bin, finde ich es selbst gar nicht so besonders", erzählt sie.
Zu den Gratulanten schloss sich auch Alfred Kronabether, Leiter des bfi Hartberg, an: "Frau Baumgartner hat die Prüfung hervorragend abgeschlossen. Sie hat gezeigt, dass Frauen genauso solche Berufe ausüben können, da gibt es generell keinen Unterschied – es ist einfach oft nur noch ungewohnt." Anwenden will sie ihre neuen Fähigkeiten natürlich bald. "Vor allem beim Teichbau, bei der Errichtung von Biotopen oder Steinmauern wird der Bagger erheblich helfen", sagt sie. Deshalb wird die Maschine vom Papa gerade auf Vordermann gebracht.