Hollywood-Filme und Netflix-Hits
Die Steiermark auf der Leinwand

In "Der letzte Tempelritter" geht es für Nicolas Cage mitunter an die steirische Küste. | Foto: Screenshot
5Bilder
  • In "Der letzte Tempelritter" geht es für Nicolas Cage mitunter an die steirische Küste.
  • Foto: Screenshot
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

"The Crown" spielt natürlich in London, in "Inception" schlürft Leonardo DiCaprio Kaffee in Paris und für die Neuauflage von "Drei Engel für Charlie" wurde Hamburg unsicher gemacht. Europas Metropolen sind immer wieder auf der Leinwand und im TV zu entdecken – dabei gibt es so einige Filme und Netflix-Klassiker, die die Steiermark fast unbemerkt ins Licht rücken.

STEIERMARK. Denkt man an Film und Fernsehen und Österreich, so kommt den meisten sofort Arnold Schwarzenegger in den Sinn. Der Star-Export aus Thal, Bezirk Graz-Umgebung, hat sich vor Jahrzehnten einen Namen in Hollywood gemacht. Seine Heimat ist aber dem Großteil der Amerikanerinnen und Amerikaner bis heute unbekannt geblieben. Schade, hat die Steiermark doch so viel zu bieten. Auch filmisch. Wir haben für euch ein paar bühnenreife Momente der Steiermark zusammengefasst – ein Film- und Fernsehmarathon kann also starten.

Spätestens mit "Terminator" wurde Arnold Schwarzenegger berühmt. | Foto: Parc Circus
  • Spätestens mit "Terminator" wurde Arnold Schwarzenegger berühmt.
  • Foto: Parc Circus
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

An der Küste der Steiermark

Wir beginnen mit einem der ganz Großen in Hollywood und sogleich mit einem der ganz großen Filmfehler: In "Der letzte Tempelritter", "Season of the Witch" lautet der Originaltitel, spielt Nicolas Cage 2011 Behmen von Bleibruck – einen Kreuzritter, der nach dem Kreuzzug von Smyrna (1343) seiner Verantwortung als Krieger den Rücken kehrt und nach Europa zurückkehrt, wo gerade die Pest herrscht. Es geht um viel Abenteuer, Magie und vor allem Ehre. 
Und es geht um einen bestimmten Ort, den Behmen von Bleiruck besucht: die steirische Küste. Ja, richtig gelesen: Im Film ist der "Platz" mit großen Lettern als "Coast of Styria" für die Zuschauerinnen und Zuschauer zu sehen. Gut, zwar hatte Österreich bis zum Ende der Habsburgermonarchie auch eine Marine und damit Zugang zum Meer, die Steiermark ist aber trotzdem seit eh und je "Festland". Ein geografischer Fehlgriff des Regisseurs. So recht lässt sich aber auch die Pest mit der gespielten Zeit nicht vereinbaren.

Thaliwood statt Hollywood

Filme aus der Traumfabrik "Thaliwood"? Ja, die gibt es. Während des Zweiten Weltkriegs war die Steiermark ein Hotspot für große Filmproduktionen. Der Industrielle Anton Sternig und der Regisseur Hans Schott-Schöbinger verwandelten das Flughafengelände Graz-Thalerhof in eine Filmstadt. 17 Filme wurden hier zwischen den Jahren 1947 bis 1953 gedreht. Der erste Film, der im Kasten war, hieß "Hexen" – eine filmische Aufarbeitung über die "Blumenhexe" der Riegersburg. Die Uraufführung fand 1949 im Annenhofkino statt und wurde zum Flop.

Die Ausstellung "Film und Kino in der Steiermark" beleuchtet 125 Jahre steirische Filmgeschichte. | Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
  • Die Ausstellung "Film und Kino in der Steiermark" beleuchtet 125 Jahre steirische Filmgeschichte.
  • Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Im Auftrag der Majestät

"Bond, James Bond" – es braucht nur wenige Worte, um den berühmtesten Filmagenden vorzustellen. Der diente filmisch zwar bislang Ihrer Majestät, brachte aber auch die Steiermark schon einmal auf die Leinwand. In seinem 24. Auftrag, in "Spectre", verschlug es Daniel Craig ins Ausseerland. Um Bösewicht Christoph Walz auf die Spur zu kommen, diente etwa das Jagdhaus Seewiese als Kulisse. Die Jausenstation wurde dafür aber umgebaut, sie bekam zum Beispiel neue Fensterbänke.

An zwei Tagen wurde "Spectre" im Auseerland gedreht – James Bond musste sich an den beiden Jännertagen warm anziehen. | Foto: Screenshot
  • An zwei Tagen wurde "Spectre" im Auseerland gedreht – James Bond musste sich an den beiden Jännertagen warm anziehen.
  • Foto: Screenshot
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Gut fünf Filmminuten lang ist die Steiermark im Bild. "Unser Bundesland ist damit einmal mehr auf einer internationalen Landkarte. Filme wie James Bond bringen Wertschöpfung und damit auch Arbeitsplätze in die Steiermark", sagte der damalige Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann bei der Filmpremiere in Graz. Sowohl Cine Styria als auch der Tourismusverband Ausseerland-Salzkammergut förderten das Filmprojekt mit knapp 150.000 Euro.

Mit Sand aus der Steiermark

Die Neuauflage des US-amerikanischen Science-Fiction-Films "Dune" von Regisseur Denis Villeneuve wurde bei den Oscars zehn Mal nominiert, darunter als bester Film, und erhielt sechs Auszeichnungen. Kurze Zusammenfassung: Im Jahr 10.191 herrscht ein Machtkampf um die Vorherrschaft über das galaktische Imperium der Menschheit. Imperator Shaddam IV. schickt seine Leute, um eine Wunderdroge zu finden, die den Kampf entscheiden könnte. Mittendrin der Held: Paul Orestes Atreides, gespielt von Timothée Chalamet, der von Visionen geplant ... na, wir wollen ja nicht zu viel verraten, falls du den Film noch nicht gesehen hast.

Man hätte andere Orte finden können, wo Sand überhaupt die Landschaft prägt, für "Dune" hat man sich aber für "Made in Styria" entschieden. | Foto: 2021 Warner Bros
  • Man hätte andere Orte finden können, wo Sand überhaupt die Landschaft prägt, für "Dune" hat man sich aber für "Made in Styria" entschieden.
  • Foto: 2021 Warner Bros
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

"Dune", wie der Name schon verrät, ist der galaktische Schauplatz, Ödnis und Wüste. Der Sand kam für den Film aus der Steiermark, genauer gesagt aus Flattendorf, Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Sandproduzent Jürgen Scherf dürfte nicht schlecht gestaunt haben, als die Produzenten an seine Tür klopften, um den Sand dann auch noch persönlich nach Budapest, zum Drehort, zu bringen.

Düstere Musik

Was wären Film und Fernsehen ohne die passende Musik? Im Netflix-Hit "Dark" spielt sie eine wichtige Rolle, umrahmt der Titelsong doch die ohnehin schon düstere Atmosphäre. Und der stammt aus der Feder von Anja Franziska Plaschg, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen "Soap&Skin". Geboren wurde die Musikerin in Gnas, Bezirk Südoststeiermark. Der Song "Goodbye" wurde aber auch schon vorher für eine der ganz großen Serien verwendet: für die vierte Staffel von "Breaking Bad".

Hier geht es zum Youtube-Video von "Goodbye":

"Dark" spielt nicht nur in verschiedenen Zeiten, sondern auch unterschiedlichen Welten in drei Staffeln. Hauptfiguren werden zu Nebenfiguren, Nebenfiguren wiederum zu Hauptfiguren. Düstere Charaktere wandeln zwischen den Jahren 1888 und 2053, um dem Geheimnis vom Verschwinden von Kindern auf die Spur zu kommen und die Geheimnisse ganzer Familienbanden zu lösen.

Mehr Nachrichten aus der Steiermark gibt es hier.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.