Dirigent mit großer Zukunft

Patrick Hahn schrieb mit 12 Jahren seine erste Oper. Dazwischen entstanden neue Werke. Heute dirigiert er mit 16 Jahren den Kirchenchor in Laßnitzhöhe und hat noch viel vor.

Dabei bedeutet es für den Gleisdorfer Gymnasiasten überhaupt keine Anstrengung. Im Gegenteil: hinter all dem steckt viel Freude, Leidenschaft und Faszination.
„Eigentlich ist die erste Oper mit dem Titel Fritattensuppe aus einem Scherz heraus entstanden. Ich hatte nicht gedacht, dass daraus etwas Großartiges werden sollte“, sagt der jüngste Opernkomponist, der bei der Uraufführung selbst den Dirigentenstab in die Hand nahm und im kommenden Schuljahr 2011/2012 ein Austauschjahr in Minnesota in Amerika absolvieren wird.
„Ich wollte schon immer so etwas machen. Einmal war ich kurz in Minnesota. Das gefiel mir total gut. Somit beschloss ich, für ein Jahr dort hinzugehen. Musikalisch gibt es dort ein riesiges Angebot. Mit einigen Professoren bin ich bereits in Verbindung. Ich hab dort die Möglichkeit zu dirigieren und zu komponieren. Das wird sicher eine gute Sache“, freut sich der Musiker, der in Zukunft sein Hauptaugenmerk auf das Dirigieren legen will.
Bereits im Volksschulalter war er beim Schulchor. Damals entstand auch der Kontakt zu den Grazer Kapellknaben, wo er heute noch singt. Es war auch in der Volksschule, als er Blockflöte und Keybord spielen lernte. Intensiviert hat sich alles, als er 2006 begann, an der Kunstuni Graz Klavier zu studieren.
Neben anderen Werken ist auch ein Kindermusical mit dem Titel „Tu was du willst“ entstanden. Den Text dazu schrieb ein Gröbminger Kinderbuchtexter. Das Musical wurde in Irdning und Öblarn aufgeführt.
Leitet den
Kirchenchor
Seit dem heurigen Jahr leitet er auch den Kirchenchor in Laßnitzhöhe. Als Klavierspieler war er bei den Proben seit Jahren dabei, somit kannte Patrick Hahn den Chor und seine Mitglieder gut. Als der frühere Dirigent Alfons Haslinger sein Amt zurücklegte, trat man an Patrick heran, ob nicht er diese Aufgabe übernehmen möchte.
„Wir sind 40 Mitglieder im Chor und es ist für mich eine tolle Aufgabe. Der Altersunterschied macht da überhaupt nichts aus“, sagt der junge Chorleiter, der abwechselnd in Laßnitzhöhe oder Nestelbach am Sonntag bei der Hl. Messe auch die Orgel spielt.
Riesiger Effekt
Spricht man Patrick Hahn auf seine Freizeit an, lächelt er. Beruf und Hobby gehen bei ihm ineinander. Er macht es mit großer Faszination und Leidenschaft.
„Vor allem beim Dirigieren, wenn aus den verschiedenen Instrumenten sich alles zu einem großen Klangkörper vereint und ein riesiger Effekt entsteht, fasziniert mich das immer wieder aufs Neue. Es ist Wahnsinn, wenn man vorne steht, vor so vielen Profi-Musikern, und die genau das machen, was man vorgibt“, so Hahn und seine Augen strahlen.
Jedoch trifft er sich auch gerne mit Freunden und Verwandten und wenn es in sein Programm passt, betreibt er auch Sport.
Dankbar ist er seinen Eltern, die seine Leidenschaft zur Musik mittragen.
Fragt man Patrick Hahn, wo er sich in zwei Jahren sieht? „Ich nehme an, dass sich musikalisch nichts Bannbrechendes ändern wird. Auf alle Fälle das Studium, was aber durchaus auch im Ausland sein kann, um erst mal das richtige musikalische Handwerk zu erlernen.“
Welche Vorbilder hat Hahn? Nach kurzem Überlegen: Beim Dirigieren ist es Gustavo Dudamel, ein Dirigent aus Venezuela und Director des Los Angeles Philharmonic Orchestra ; beim Komponieren nennt er Michael Giacchino, einen US-amerikanischer Komponisten und Oscar-Preisträger.

Steckbrief
Name: Patrick Hahn
Geboren: 17. Juli 1995
Wohnort: Laßnitzhöhe
Musikalische Familie: Zwei Brüder, Philipp mit 18 Jahren spielt E-Bass und Dominik, 11 Jahre, spielt Saxophon
Ausbildung: VS Hönigtal, Gymnasium Gleisdorf, seit 2006 Klavier-Studium an der Kunstuni Graz
Auszeichnungen:
3. Preis beim internationalen Kompositionswettbewerb der Kreisstadt Siegburg/Deutschland;
Finalist beim „Jugend komponiert 2010“ Kompositionswettbewerb des österr. Komponistenbundes;
Schrieb/schreibt unter anderem ein Kindermusical, Kammermusik, Chormusik, Orchestermusik, ...