Storchennest Deutschfeistritz
Eier von Hansi und Gretl sind verschwunden
In Deutschfeistritz herrscht Aufregung. Grund dafür sind Meister Adebar und seine Gemahlin beziehungsweise deren Eier, die nicht mehr im Nest zu finden sind. Wir haben nachgefragt, was passiert sein könnte.
DEUTSCHFEISTRITZ. Während im Horst in der Stadtgemeinde Frohnleiten das Storchenpaar bereits in freudiger Erwartung ist und drei Kücken am 10. Mai das Licht der Welt erblickt haben, herrscht in Deutschfeistritz trübe Stimmung: Für Hansi und Gretl, so wurden die beiden Störche der Marktgemeinde benannt, wird es heuer wohl keinen Nachwuchs geben, die Eier sind nämlich verschwunden.
Äußerst ungewöhnliches Verhalten
Dabei habe die Brutsaison wie gewohnt begonnen, teilt Storchenbetreuerin Angelika Meister mit. Die Störche "wurden regelmäßig bei ihrem vorbildlichen Ablösen beim Brüten und bei den Fütterungen beobachtet. Immer war einer der Elternstörche im Horst und hat sich gekümmert". Doch plötzlich war keines der Tiere mehr vor Ort und es war klar: "Da stimmt etwas nicht", so Meister. "Störche lassen ihre schutzbedürftigen Kücken nie alleine."
Hansi und Gretl wurden währenddessen auf einer Wiese unweit des Horstes gesehen, flogen diesen an, blieben aber nur kurz und landeten auf einem benachbarten Dach. "Aufgeregtes Geklapper, insgesamt nervöses und unruhiges Verhalten."
Der Blick von oben mit einer Drohne sollte Klarheit schaffen. "Eigentlich hatten wir mit verendeten Kücken im Horst gerechnet, aber der Horst war leer. Auch auf den Dachflächen, Dachrinnen und rund ums Haus war nichts zu entdecken", sagt Meister. "Wenn Fremdstörche attackieren, kommt es vor, dass sie Eier oder Kücken aus dem Horst werfen. Aber dieser Fall ist schon eher ungewöhnlich", ergänzt sie auf die Frage, ob das Fehlen von Eiern nicht doch natürlich ist." Dass Hansi und Gretl sicher gebrütet haben, ist durch zuverlässige Beobachterinnen und Beobachter fix.
Beobachter sind gefragt
Meister hat sich inzwischen durch sämtliche Foren für Storchenfreundinnen und -freude beziehungsweise Expertinnen und Experten gewühlt. Dabei ist sie auf einen Fall in Frankreich gestoßen, bei dem ein Milan, ein Greifvogel, trotz Anwesenheit der Storcheneltern das Nest und die Eier attackiert hat. Auch in Deutschland "gab es unerklärliche Verluste von Eiern", ergänzt sie.
Was in Deutschfeistritz genau passiert ist, weiß man leider nicht, hier gibt es keine sogenannte Strochenkamera. Deshalb bittet die Storchenbetreuerin alle, die ein ungewöhnliches Verhalten rund um den Horst zwischen dem 4. und 8. Mai beobachten konnten – auch Fremdstörche oder andere Vögel – sich zu melden.
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