Keine Kleckse auf der Fassade

Markus Fartek mit Lehrherrn Walter Weinrauch, der hinsichtlich seines erfolgreichen Nachwuchses gut lachen hat.
  • Markus Fartek mit Lehrherrn Walter Weinrauch, der hinsichtlich seines erfolgreichen Nachwuchses gut lachen hat.
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Markus Fartek übermalte die Konkurrenz beim
Landesbewerb mit dem Segen des Weinrauchs.

markus.kopcsandi@woche.at

Die ersten Pinselstriche der Familie Weinrauch in Fehring datieren aus dem Jahr 1850. Der unternehmerische Putz des Familienbetriebes lässt auch in vierter Generation nichts an Glanz vermissen.
Strahlend präsentiert sich auch Lehrling Markus Fartek aus Brunn, der kurz vor Vollendung seiner Ausbildung beim Steirischen Lehrlingswettbewerb mit ruhiger Hand und Farbenfreude den ersten Platz eingeheimst hat. Wie man schwindelfrei bleibt, erzählte der Jungspund der WOCHE in verbaler Kooperation mit Chef bzw. Förderer Walter Weinrauch in einem Aufwischen.
WOCHE: Warum fiel deine Berufswahl gerade so farbig aus?
Fartek: Ich habe zuerst eine Woche im Betrieb geschnuppert, habe Holz gestrichen, dann bei Fassaden mitgeholfen. Mir liegen die Arbeiten, egal ob außen oder innen. Man hat mich alles versuchen lassen und mir die Aufgaben sofort zugetraut. So kam es zur Entscheidung. Außerdem könnte ich keinen Job machen, bei dem ich den ganzen Tag drinnen bin. Ich brauche ständig neue Herausforderungen. Und die habe ich hier. Schon alleine deswegen, weil sich die Technik und das Material wie zum Beispiel die Lacke ständig ändern.
Herr Weinrauch, Sie sind quasi mit Leiter und Pinsel aufgewachsen. Wie hat sich das Berufsbild im Laufe der Jahre verändert?
Weinrauch: Ich habe den Betrieb 1982 als Quereinsteiger bzw. gelernter Feinmechaniker übernommen. Mir wurde damals in Fehring sofort das Vertrauen der Menschen geschenkt, wofür ich dankbar bin. Verändert hat sich einiges. Der Beruf ist nicht mehr saisonabhängig wie früher. Die Aufträge ziehen sich fast das ganze Jahr durch. Die Anstriche werden aufgrund der im Handel erhältlichen Produkte weniger. Wir konzentrieren uns eher auf Reparaturen, aber auch auf Vollwärmeschutz. Generell gilt es, weitere Wege zu gehen. War es früher noch eine Ausnahme, nach Graz und Wien zu fahren, ist es jetzt die Regel. Als positiv bzw. erleichternd empfinde ich die Lehrlingsförderung. Sie ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Lehre vor der Haustür. Wo liegen die Vorteile, in einem regionalen Unternehmen heranzuwachsen und in einem familiären Umfeld zu reifen?
Fartek: Der erste Vorteil liegt auf der Hand. Mit dem Auto brauche ich in der Früh weniger als zwei Minuten bis zur Arbeit. Da wird nicht mal der Motor warm. Im anderen Fall müsste ich schon über eine Stunde vor Dienstbeginn aufstehen. In einem Großbetrieb ist man außerdem nur eine Nummer.
Das Team ist das wichtigste Kapital. Welche Mischung muss ein Mitarbeiter mitbringen?
Weinrauch: Schwindelfreiheit natürlich. Scherz beiseite. Erste Priorität hat natürlich ein starker Charakter. Pünktlichkeit, Team-, und Lernfähigkeit etc. sind Grundvoraussetzung. Man muss auch soziale Kompetenz an den Tag legen und wissen, wie man mit den Menschen spricht. Der Großteil meiner Mannschaft ist schon über 20 Jahre mit an Bord. Da fragen die Kunden teilweise schon nach einem bestimmten Mitarbeiter, den sie gut kennen, mit dem sie immer gute Erfahrungen gemacht haben. Auch die Einstellung der Lehrlinge, die ich mir eigentlich immer im Rahmen der Schnupperwochen aussuche, wird immer besser. Im Allgemeinen ist auch die Bereitschaft, lange Strecken hinter sich zu legen, höher geworden. Früher hörte man eher noch ein Raunzen, wenn man mal nach Wien fahren musste.
Markus, du bist jetzt Landesmeister. Wie geht’s weiter?
Fartek: Weltmeister zu werden, wäre ein Ding. Zuerst kommt aber der Bundesbewerb dran. Ehrlich gesagt, dachte ich aber schon beim Landesbewerb: Das gibt’s ja gar nicht! Mir ist es im Beruf ganz wichtig, nicht auf der Stelle zu treten, mich weiterzuentwickeln und viel zu lernen. Ich meine, wer will schon immer nur eine weiße Wand malen.

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